2008-04-23 11:38:24

UNO/Österreich: „Stiller Tsunami“ wütet


RealAudioMP3 Das Welternährungsprogramm vergleicht die Folgen der steigenden Preise für Nahrungsmittel mit einem „stillen Tsunami“. Die hohen Kosten drohten auf allen Kontinenten der Erde mehr als 100 Millionen Menschen in den Hunger zu treiben, teilte die Organisation vor einer Konferenz zur weltweiten Lebensmittelkrise in London mit. Die Spitzen der evangelischen Kirchen in Österreich haben derweil eindringlich an ihre Gläubigen, aber auch an die österreichische Bundesregierung appelliert, sich mit der weltweiten Hungerkatastrophe nicht abzufinden, sondern entschieden dagegen anzukämpfen.
Der evangelisch-lutherische Bischof Michael Bünker fordert rasche Massnahmen:

„Hunger ist kein Schicksal, Hunger wird gemacht. Es ist unsere Pflicht, alles in unserer Macht Stehende zu tun, damit geholfen wird. Rund eine Milliarde Menschen hat nicht genug zu essen. Dabei werden so viele Nahrungsmittel produziert wie noch nie. Schuld an der Katastrophe sind die steigenden Lebensmittelpreise.“

Kritik übten die Vertreter der evangelischen Kirchen an der österreichischen Bundesregierung. Diese sollte umgehend ihre Unterstützung für das UNO-Welternährungsprogramm erhöhen.

„Nur die Hälfte des weltweit produzierten Getreides kommt auf den Teller. Die andere Hälfte wird verfüttert oder in den Autotank gefüllt. Ich verweise auch auf Deutschland, das aus aktuellem Anlass seine Hilfe um rund 13 Millionen Euro erhöht hat. Deshalb fordern wir, dass Österreich im Verhältnis dazu eine Million Euro zusätzlich aufwenden muss.“

Seit 2005 sind die Preise der Rohstoffe für Grundnahrungsmittel weltweit durchschnittlich um 83 Prozent gestiegen; Weizen um 181 Prozent, Reis seit Januar 2008 um 20 Prozent.

(rv/kap/afp 23.04.2008 mg)







All the contents on this site are copyrighted ©.