Erst wenige Tage alt,
hatte der neue Deutsche Ethikrat zu Beginn dieser Woche bereits seinen ersten Streit:
Der Vorsitzende und FDP-Politiker Edzard Schmidt-Jortzig sprach sich gegen offizielle
Kirchenvertreter im Rat aus - und stieß damit auf heftigen Widerspruch seines Stellvertreters,
des Freiburger katholischen Moraltheologen Eberhard Schockenhoff. Gegenüber dem
Kölner Domradio unterstützt der Moraltheologe Josef Schuster seinen Kollegen und ruft
zu einem schlichtenden Gespräch auf.
„Die Kirchen verfügen nicht nur über
Sachkompetenz. Sie sind eine wichtige gesellschaftliche Gruppe, auch von der Tradition
her. Denken Sie nur an die Geschichte der Katholischen Soziallehre.“
Ob
Vertreter anderer Religionen beim Ethikrat dabei sein können, sei eine politische
Entscheidung. Schuster dazu:
„Wenn sich die Bundesregierung in diesem Punkt
einigen kann, steht das außer Frage. Ich sehe allerdings bei den muslimischen Vertretern
ein Problem. Und zwar deshalb, weil die Muslime selber keine Dachorganisation haben;
da haben sie verschiedene Gruppen, die jeweils für sich beanspruchen, für die anderen
mitzusprechen. Aber welche Vertreter können denn für die verschiedenen Richtungen
sprechen? Das ist ein Problem, das sich aber auch in anderen Bereichen stellt. Generell
hätte ich aber persönlich überhaupt nichts dagegen.“