Russland: Erste TV-Botschaft des Papstes an Russen
Papst Benedikt XVI. hat sich für eine Fortsetzung des Dialogs zwischen katholischer
und russisch-orthodoxer Kirche ausgesprochen. Die Kontakte hätten in den vergangenen
Jahren zugenommen, unterstrich der Papst am 16. April im staatlichen russischen TV-Sender
„Vesti“. Gemeinsam sei katholischer und russisch-orthodoxer Kirche überdies der Auftrag,
„die Begegnung mit den Anhängern anderer Religionen zu suchen und mit ihnen einen
fruchtbaren Dialog in der Liebe und in der Wahrheit zu etablieren“. Der Papst betonte
zugleich die „drängende Notwendigkeit“, die Einheit der Christen wiederherzustellen.
Diesem Ziel fühle sich die katholische Kirche unwiderruflich verpflichtet. Russland
sei ein „wahrhaft großes Land“, sagte Benedikt XVI. weiter, „in seiner territorialen
Ausdehnung, seiner langen Geschichte, seiner erhabenen Spiritualität, seinem vielfältigen
Kunstschaffen.“ Im vergangenen Jahrhundert sei der russische Horizont vom „Schatten
des Leides und der Gewalt“ verdunkelt worden. Doch diese seien vom Licht vieler orthodoxer,
katholischer und andersgläubiger Märtyrer durchkreuzt worden. Die Botschaft, die
am Geburtstag des Papstes ausgestrahlt wurde, war an das ganze russische Volk, die
katholischen Bischöfe und Gläubigen, die orthodoxen Christen sowie deren Oberhaupt
Patriarch Alexij II. gerichtet. Sie war Teil einer TV-Dokumentation, die das katholische
Hilfswerk „Kirche in Not“ in Zusammenarbeit mit dem Moskauer Patriarchat und der Vatikan-Botschaft
in Moskau realisiert hatte. Darin wurden unter anderem auch wichtige Stationen aus
dem Leben und Wirken von Benedikt XVI. gezeigt. Neben weiteren Wegbegleitern kam auch
der Bruder des Papstes, Monsignore Georg Ratzinger, zu Wort. Die Botschaft endet mit
einem Gruß in russischer Sprache. Nach Angaben des Hilfswerks wandte sich erstmals
ein katholisches Kirchenoberhaupt via Fernsehen direkt an das russische Volk. (kna
22.04.2008 mc)