2008-04-21 14:50:42

Paraguay: Ex-Bischof wird Präsident


Der frühere katholische Bischof Fernando Lugo ist der Sieger bei den Präsidentschaftswahlen. Mit rund 40 Prozent hatte er sich gegen die Kandidatin der seit 61 Jahren regierenden „Coloradopartei“, Blanca Ovelar, (knapp 31 Prozent) und den ehemaligen General Lino Oviedo (rund 21 Prozent) durchgesetzt. Der 56-jährige Lugo versprach vor rund 80.000 jubelnden Menschen ein Ende der Korruption und Vetternwirtschaft. Paraguay gilt als das korrupteste Land Lateinamerikas. Nun würden sich die Dinge zum Besseren entwickeln, rief der Ex-Bischof von San Pedro sichtlich bewegt in die Menge. Lugo strebt vor allem eine gerechtere Einkommensverteilung an und verspricht eine umfassende Justiz- und Agrarreform. Auch seine Kritiker bescheinigen Lugo großes soziales Engagement, sagen ihm jedoch auch ein Nähe zu linkspopulistischen Strömungen Lateinamerikas nach. Auch in seiner Zeit als Seelsorger verteidigte er vor allem die Anliegen der Landlosen und Kleinbauern. Der amtierende Präsident Nicanor Duarte, dessen Partei den Diktator Alfredo Stroessner Jahrzehnte an der Macht gehalten hatte, versprach eine friedliche Machtübergabe. Lugo soll am 15. August vereidigt werden.
(kna/dw 21.04.2008 bp)








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