Ansprache Benedikts XVI. bei der Abschiedszeremonie
Sehr geehrter Herr
Vizepräsident, werte Vertreter des Landes, meine Brüder im Bischofsamt, liebe Brüder
und Schwestern,
der Moment ist gekommen, mich von Ihrem Land zu verabschieden.
Die Tage, die ich in den Vereinigten Staaten verbracht habe, waren gesegnet von vielen
unvergesslichen Erfahrungen amerikanischer Gastfreundschaft. Ich möchte Euch allen
meine tiefe Dankbarkeit für Eure freundliche Aufnahme mitteilen. Es war für mich eine
Freude, Zeuge des Glaubens und des Gebets in der katholischen Gemeinschaft dieses
Landes zu sein. Es war für mich ermutigend, die Führer und Repräsentanten anderer
christlicher Gemeinschaften und anderer Religionen zu treffen. Deshalb möchte ich
euch erneut meiner Wertschätzung und meiner Achtung versichern.
Ich bin Präsident
Bush dankbar, dass er zu Beginn meines Besuchs hierher gekommen ist, um mich zu begrüßen.
Ich danke Vizepräsident Cheney für seine Anwesenheit bei meiner Abreise. Für die zivilen
Autoritäten, den Angestellten und freiwilligen Helfern in Washington und New York,
die ihre Zeit und Energie großzügig geopfert haben, um den ruhigen Ablauf meines Besuchs
in jeder Phase zu gewährleisten, möchte ich dem Bürgermeister von Washington, Adrian
Fendy, sowie dem Bürgermeister von New York, Edward Bloomberg, meinen tiefen Dank
ausdrücken.
Ich erneuere meine Segenswünsche und mein Gebet für die Vertreter
der Niederlassung in Baltimore, der ersten Erzdiözese, sowie den Diözesen in New York,
Boston, Philadelphia und Louisville in diesem Jubiläumsjahr. Der Herr möge Euch weiterhin
mit reichem Segen erfüllen.
Meinen Brüdern in der Bischofskonferenz, Monsignore
DiMarzio, Bischof von Brooklyn, den offiziellen Vertretern sowie dem Personal der
Bischofskonferenz, die ihren Beitrag zur Vorbereitung dieses Besuchs geleistet haben,
möchte ich erneut meine Anerkennung für ihren unermüdlichen Einsatz und ihre Hingabe
ausdrücken.
Mit großer Zuneigung grüße ich nochmals die Priester und Ordensleute,
die Diakone, Seminaristen und Jugendlichen, sowie alle Gläubigen der Vereinigten Staaten.
Ich ermutige sie, darauf zu beharren, ein freudiges Zeugnis zu geben, für Christus
unsere Hoffnung, unseren Herrn und auferstandenen Retter, der alle Dinge erneuert
und uns das Leben in Fülle schenkt.
Einer der bedeutendsten Momente, war die
Gelegenheit, mein Wort an die Vereinten Nationen zu richten. Ich danke dem Generalsekretär
Ban Ki-moon für seine freundliche Einladung und seinen Empfang. Meinen Blick auf die
letzten 60 Jahre seit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte gerichtet, danke
ich für alles, was die Organisation erreicht hat - zum Schutz und zur Förderung der
Grundrechte für jeden Mann, jede Frau und jedes Kind in der ganzen Welt. Ich ermutige
alle Menschen guten Willens dazu, weiterzumachen und sich unermüdlich für das rechte
und friedliche Zusammenleben zwischen Völkern und Nationen einzusetzen.
Meine
Reise, die ich heute Morgen an Ground Zero abgeschlossen habe, wird mir tief in Erinnerung
bleiben. Weiterhin werde ich für diejenigen beten, die hier ums Leben kamen und für
alle, die an den Konsequenzen der Tragödie bis heute leiden, die sich 2001 hier abgespielt
hat.
Ich bete für alle Menschen in den Vereinigten Staaten und - offen gesagt
- in der ganzen Welt, bis uns die Zukunft mehr Brüderlichkeit und Solidarität bringt;
bis der gegenseitige Respekt wächst und sich das Vertrauen und die Vertrautheit zu
Gott erneuert, unserem Herrn im Himmel.
Mit diesem Abschiedsgruß möchte ich
Euch bitten, in eurem Gebet auch an mich denken, während ich Euch meine Zuneigung
und meine Freundschaft zum Herrn versichere. Gott segne Amerika!