2008-04-20 00:09:50

Papst an die Jugendliche: „Die Wahrheit ist nichts Aufoktroyiertes“


RealAudioMP3 Einen Vorgeschmack auf das kommende Weltjugendtreffen in Sydney: Papst Benedikt hat in New York Jugendliche und Seminaristen im Priesterseminar „St. Joseph“ getroffen. Zur Begrüßung spielte ein Jugendorchester der Bewegung „Comunione e Liberazione“ ein Willkommenslied. Der Gastgeber des Treffens war Kardinal Edward Egan, Erzbischof von New York. Er stellte Benedikt XVI. 15 Jugendliche vor, zwei davon sind junge Seminaristen und zwei Ordensfrauen. Insgesamt waren über 20.000 Jugendliche anwesend. Dann überreichten die 15 Vertreter der Jugend dem Papst Brot, Reis und Mais als Symbole ihres „jugendlichen Reichtums“ sowie sechs Bilder von Heiligen, Seligen und Gottesdiener aus der ostamerikanischen Metropole. Und da der Papst an diesem Samstag sein drittes Amtsjahr feierte, sangen die Jugendliche ihm zu Ehren ein Lied auf Deutsch. Der Papst bedankte sich dafür und lobte ihre „Deutschkenntnisse“. Anschließend hielt er eine Rede an die Jugend.

„Meine Jahre als „Teenager“ sind ruiniert worden von einem unglückseligen Regime, das glaubte, für alles Antworten zu haben; sein Einfluss wuchs – und drang in Schulen und andere gesellschaftlichen Einrichtungen ein, wie auch in die Politik und sogar in die Religion – bevor man erkannte, was für ein Monstrum dieses Regime war. Dieses Regime ächtete Gott, und so wurde es unempfänglich für alles, was es an Wahrem und Gutem gab. Viele Eurer Eltern und Großeltern werden euch von dem Horror der Zerstörung erzählt haben, der darauf folgte. Einige von ihnen kamen in der Tat nach Amerika, um diesem Terror zu entkommen.“

Die Jugend sei immer auf der Suche nach der Wahrheit, so der Papst weiter.

„Und anstelle der Wahrheit – oder besser ihrer Abwesenheit – hat sich die Vorstellung breit gemacht, dass man die Freiheit dadurch sichert und dadurch das Gewissen befreit, indem man unterschiedslos allem denselben Wert beimisst. Und das genau nennen wir Relativismus. Aber welches Ziel hat eine „Freiheit“, die im Leugnen der Wahrheit das Falsche und Ungerechte verfolgt? Wie vielen Jugendlichen hat sich eine Hand angeboten, die sie im Namen der Freiheit in die Drogensucht geführt hat, zur moralischen oder intellektuellen Verwirrung, zur Gewalt, zum Verlust der Selbstachtung, ja zur Verzweiflung und auf diese Weise tragischerweise bis hin zum Selbstmord? Liebe Freunde, die Wahrheit ist nichts Aufoktroyiertes. Noch ist sie einfach eine Ansammlung von Regeln. Wahrheit bedeutet, jemanden entdecken, der uns nie verrät; Sie bedeutet, jemand entdecken, auf den wir immer vertrauen können.“

Freiheit sei ein wichtiges Gut, so der Papst.

„Die fundamentale Bedeutung der Freiheit muss strengstens geschützt werden. Es ist daher nicht überraschend, dass viele Individuen und Gruppen laut und öffentlich ihre Freiheit einfordern. Aber die Freiheit ist ein delikater Wert. Sie kann missverstanden oder schlecht gebraucht werden, so dass sie nicht in das Glück führt, das wir uns alle von der Freiheit erwarten, sondern in ein dunkles Szenario der Manipulation, in dem unsere Selbstwahrnehmung und die Wahrnehmung der Welt durcheinander gerät oder gar verzerrt wird von Leuten, die im Geheimen ihre eigenen Ziele verfolgen.“

 
(rv 19.04.2008 mg)








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