Rede Papst Benedikts XVI. vor der UNO-Vollversammlung
Herr Präsident, meine
Damen, meine Herren, wenn ich meine Rede an diese Versammlung beginne, möchte ich
vor allem Ihnen, Herr Präsident, meine ehrliche Dankbarkeit für Ihre freundlichen
Worte ausdrücken. Meine Dankbarkeit geht ebenso an den Generalsekretär, Herrn Ban
Ki-moon, für die Einladung, den Hauptsitz der Organisation zu besuchen und das Willkommen,
das er mir gegeben hat. Ich grüße die Botschafter und die Diplomaten der Mitgliedsstaaten
und alle Anwesenden. Durch Sie grüße ich die Völker, die sie repräsentieren. Sie erwarten
von dieser Institution, dass sie ihre Gründungsinspiration fortführe, also „ein Mittelpunkt
zu sein, für die Koordination der Aktivität der Vereinten Nationen in der Verfolgung
der gemeinsamen Ziele“, den Frieden und die Entwicklung. Wie Papst Johannes Paul II
1995 sagte, sollte die Organisation „ein moralischer Mittelpunkt sein, in dem alle
Nationen der Welt sich zu Hause fühlen, in dem sie das gemeinsame Bewusstsein entwickeln,
sozusagen eine ‚Familie der Nationen’ zu sein.“
Durch die Vereinten Nationen
haben die Staaten universale Ziele ins Leben gerufen, die, auch wenn sie nicht mit
dem vollkommenen Gemeinwohl der Menschheitsfamilie übereinstimmen, zweifelsohne einen
entscheidenden Teil dieses Guts darstellen. Die Gründungsprinzipien der Organisation
– der Wunsch nach Frieden, der Sinn für die Gerechtigkeit, der Respekt der Würde der
Person, humanitäre Kooperation und Beistand – sind der Ausdruck richtiger Bestrebungen
des menschlichen Geistes und stellen jene Ideale dar, die den internationalen Beziehungen
zu Grunde liegen sollten. Wie meine Vorgänger Paul VI. und Johannes Paul II. von ebendiesem
Rednerpult bemerkt haben, handelt es sich um Themen, die die Katholische Kirche und
der Heilige Stuhl mit Aufmerksamkeit und Interesse verfolgen, weil sie in Ihrer Tätigkeit
ein Beispiel sehen, wie Probleme und Konflikte, die die Weltgemeinschaft betreffen,
in den Genuss einer gemeinsamen Regelung kommen können. Die Vereinten Nationen konkretisieren
das Streben nach „einem höheren Grad internationaler Organisation“, die vom Subsidiaritätsprinzip
inspiriert und geleitet und folglich in der Lage sein muss, auf die Fragen der Menschheitsfamilie
zu antworten durch effektive internationale Regeln und durch die Errichtung von Strukturen,
die in der Lage sind, den harmonischen Ablauf des alltäglichen Lebens der Völker zu
sichern. Das ist noch nötiger in einer Zeit, in der wir das offensichtliche Paradox
eines multilateralen Konsenses erfahren, der aufgrund seiner Unterordnung unter die
Entscheidungen von wenigen in der Krise bleibt, während die Probleme der Welt, von
Seiten der internationalen Gemeinschaft, Eingriffe in Form kollektiver Aktionen erfordern. Tatsächlich
erfordern Sicherheitsfragen, Entwicklungsziele, Verringerung der lokalen und globalen
Ungleichheiten, Schutz der Umwelt, der Ressourcen und des Klimas, dass alle internationalen
Verantwortlichen gemeinsam handeln und die Bereitschaft zeigen in gutem Glauben zu
arbeiten, in Respekt vor dem Gesetz, um die Solidarität den schwächsten Regionen des
Planeten gegenüber zu fördern. Ich denke in besonderer Weise an jene Länder Afrikas
und anderer Erdteile, die am Rande einer echten, vollständigen Entwicklung bleiben
und daher die Gefahr laufen, nur die negativen Effekte der Globalisierung zu erfahren.
Im Kontext der internationalen Beziehungen ist es nötig, die übergeordnete Rolle zu
erkennen, die die Regeln und die Strukturen spielen, die in sich darauf hingeordnet
sind, das Gemeinwohl zu fördern und damit die menschliche Freiheit zu verteidigen.
Diese Regeln begrenzen die Freiheit nicht. Im Gegenteil, sie fördern sie, wenn sie
Verhaltensweisen verbieten, die gegen das Gemeinwohl verstoßen, die seine tatsächliche
Ausübung behindern und daher die Würde einer jeden menschlichen Person kompromittieren.
Im Namen der Freiheit muss es eine Wechselbeziehung zwischen Rechten und Pflichten
geben, durch die eine jede Person aufgerufen ist, Verantwortung für die eigenen Entscheidungen
zu übernehmen, die sie getroffen hat unter Berücksichtigung der mit anderen geknüpften
Beziehungen. Wir denken an die Art und Weise, wie manchmal die Ergebnisse der wissenschaftlichen
Recherche und der technologischen Fortschritte verwendet worden sind. Trotz der riesigen
Vorteile, die die Menschheit aus ihnen ziehen kann, stellen einige Aspekte ihrer Anwendung
eine klare Verletzung der Schöpfungsordnung dar, bis hin zu dem Punkt, dass nicht
nur dem heiligen Charakter des Lebens widersprochen wird, sondern dass die menschliche
Person selbst und die Familie ihrer natürlichen Identität beraubt werden. Auf dieselbe
Weise muss das auf den Schutz der Umwelt und der verschiedenen Lebensformen auf der
Erde gerichtete internationale Vorgehen nicht nur einen rationalen Einsatz der Technologie
sicherstellen, sondern muss auch das ursprüngliche Bild der Schöpfung wiederentdecken.
Dies erfordert nie zwischen Ethik und Wissenschaft wählen zu müssen, vielmehr handelt
es sich darum, eine wissenschaftliche Methode anzuwenden, die die ethischen Imperative
wahrhaft respektiert. Die Anerkennung der Einheit der Menschheitsfamilie und die
Achtung der einer jeden Frau und einem jeden Mann innewohnenden Würde finden heute
eine neue Akzentuierung im Prinzip der Schutzverantwortung. Dieses Prinzip ist erst
kürzlich definiert worden, aber es war implizit schon am Beginn der Vereinten Nationen
vorhanden und es ist nun immer mehr zum Kennzeichen der Tätigkeit der Organisation
geworden. Jeder Staat hat die vorrangige Pflicht die eigene Bevölkerung vor schweren
und dauernden Verletzungen der Menschenrechte zu schützen, wie auch vor den Folgen
humanitärer Krisen, die sowohl von der Natur wie auch vom Menschen verursacht werden.
Wenn die Staaten nicht in der Lage sind jenen Schutz zu garantieren, muss die internationale
Gemeinschaft mit den rechtlich von der Charta der Vereinten Nationen und anderen internationalen
Übereinkommen vorgesehenen Mitteln eingreifen. Das Handeln der internationalen Gemeinschaft
und ihrer Institutionen darf nie wie eine ungerechtfertigte Nötigung oder eine Begrenzung
der Souveränität verstanden werden, wenn sie jene Prinzipien respektiert, die der
internationalen Ordnung zugrunde liegen. Im Gegenteil sind es die Gleichgültigkeit
oder das Nichteingreifen, die tatsächlichen Schaden verursachen. Es bedarf einer vertieften
Suche nach Möglichkeiten um Konflikten vorzubeugen und sie zu kontrollieren, indem
alle Mittel genutzt werden, über die die Diplomatie verfügt und indem auch den schwächsten
Zeichen des Dialogs und des Versöhnungswillens Aufmerksamkeit und Ermutigung geschenkt
wird. Das Prinzip der Schutzverantwortung wurde vom antiken ius gentium als das
Fundament einer jeden von den Regierenden den Regierten gegenüber vorgenommenen Handlung
angesehen: In jener Zeit, zu der sich die Idee des souveränen Nationalstaates entwickelte,
hat der dominikanische Ordensmann Francisco de Vitoria, der zu Recht als Vorläufer
der Idee der Vereinten Nationen angesehen wird, jene Verantwortung als einen von allen
Nationen geteilten Aspekt natürlichen Vernunft beschrieben und als Ergebnis einer
internationalen Ordnung, deren Aufgabe die Regelung der Beziehungen zwischen den Völkern
war. Heute wie damals muss dieses Prinzip die Idee der Person als Abbild des Schöpfers
hervortreten lassen sowie als den Wunsch nach dem Absoluten dem Wesen der Freiheit.
Wir wissen gut, dass die Gründung der Vereinten Nationen mit der tiefen Empörung einherging,
die die Menschheit erfahren hat als der Bezug zur Bedeutung der Transzendenz und natürlichen
Vernunft aufgeben wurde und folglich die Freiheit und die Würde des Menschen schwer
verletzt wurden. Wenn das geschieht, sind die objektiven Grundlagen der Werte gefährdet,
die die internationale Ordnung inspirieren und leiten und es sind die zwingenden und
unantastbaren Prinzipien untergraben, die die Vereinten Nationen formuliert und gefestigt
haben. Neuen und wiederholten Herausforderungen gegenüber, ist es in Fehler zu einem
pragmatischen Ansatz zurückzukehren, der auf „gemeinsame Grundlagen“ begrenzt ist,
deren Inhalt minimal und deren Wirkungen schwach sind. Der Bezug zur Würde des
Menschen, die die Grundlage und das Ziel der Schutzverantwortung ist, bringt uns zum
spezifischen Thema dieses Jahres, das den 60. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung
der Menschenrechte bezeichnet. Das Dokument ist Ergebnis einer Übereinstimmung religiöser
und kultureller Traditionen, die alle vom selben Wunsch erfüllt waren, die Person
in die Mitte der Institutionen, Gesetze und Eingriffe der Gesellschaft zu stellen
und sie als wesentlich für die kulturelle, religiöse und wissenschaftliche Welt anzusehen.
Die Menschenrechte werden immer mehr als gemeinsame Sprache und ethisches Substrat
der internationalen Beziehungen dargestellt. Zugleich dienen die Universalität, die
Unteilbarkeit und die gegenseitige Abhängigkeit der Menschenrechte als Garantien für
die Wahrung der Menschenwürde. Es ist offensichtlich, dass die in der Erklärung anerkannten
und ausgeführten Rechte auf jeden Menschen aufgrund des gemeinsamen Ursprungs der
Person angewendet werden, die für die Welt und die Geschichte der zentrale Punkt des
Schöpfungsplanes Gottes bleibt. Diese Rechte haben ihre Grundlage im Naturrecht, das
in das Herz des Menschen eingeschrieben ist und in den verschiedenen Kulturen und
Zivilisationen gegenwärtig ist. Die Menschenrechte aus diesem Kontext herauszulösen
würde bedeuten ihre Reichweite zu begrenzen und einer relativistischen Auffassung
nachzugeben, derzufolge Bedeutung und Interpretation dieser Rechte variieren könnten
und derzufolge ihre Universalität im Namen kultureller, politischer, sozialer und
sogar religiöser Vorstellungen verneint wird. Die große Vielfalt der Sichtweisen ist
kein Grund um zu vergessen, dass nicht nur die Rechte universal sind, sondern auch
die menschliche Person, die das Subjekt dieser Rechte ist. Das Leben der Gemeinschaft,
sowohl national als auch international, zeigt deutlich, dass der Respekt der Rechte
und die daraus hervorgehenden Garantien Maßstäbe für das Gemeinwohl sind, das dazu
dient das Verhältnis zwischen Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit, Entwicklung und Armut,
Sicherheit und Konflikt zu bestimmen. Die Förderung der Menschenrechte bleibt die
effektivste Strategie um Ungleichheiten zwischen Ländern und sozialen Gruppen zu beseitigen,
wie auch um die Sicherheit zu erhöhen. Tatsächlich können die Opfer von Not und Verzweiflung,
deren Menschenwürde ungestraft verletzt wird, leicht Beute des Rufs nach Gewalt werden
und sie können dann Friedensbrecher werden. Das Gemeinwohl, das die Menschenrechte
zu erreichen helfen, kann jedoch nicht einfach durch die Anwendung korrekter Prozeduren
erreicht werden, umso weniger durch ein einfaches Gleichgewicht zwischen untereinander
konkurrierenden Rechten. Der Verdienst der Allgemeinen Erklärung ist, dass sie verschiedenen
Kulturen, juristischen Ausdrucksweisen und institutionellen Modellen erlaubt hat,
um einen grundlegenden Kern von Werten und damit von Rechten herum übereinzukommen.
Heute aber ist es nötig die Anstrengungen dem Druck gegenüber zu verdoppeln, die Fundamente
der Erklärung neu zu interpretieren und ihre innere Einheit zu kompromittieren, so
dass ein sich Entfernen vom Schutz der Menschenwürde erleichtert wird, um einfache
Interessen zu befriedigen, oft partikulare Interessen. Die Erklärung wurde als „gemeinsam
erreichter Standard“ angenommen, die nicht stückweise angewendet werden kann, je nach
Tendenzen oder selektiven Entscheidungen, die vor allem Gefahr laufen der Einheit
der menschlichen Person und damit der Unteilbarkeit der Menschenrechte zu widersprechen.
Die
Erfahrung lehrt uns, dass sich die Gesetzlichkeit oft der Gerechtigkeit gegenüber
durchsetzt, wenn das Beharren auf Rechte diese als ausschließliches Ergebnis legislativer
Maßnahmen oder normativer Entscheidungen der Einrichtungen derjenigen erscheinen lässt,
die an der Macht sind. Wenn sie bloß in Begriffen der Gesetzlichkeit dargestellt werden,
laufen Rechte Gefahr, schwache Aussagen zu werden, die von der ethischen und rationalen
Dimension gelöst sind, die ihr Fundament und Ziel ist. Die Allgemeine Erklärung hat
im Gegenteil die Überzeugung gestärkt, dass der Respekt der Menschenrechte vor allem
in der unwandelbaren Gerechtigkeit verwurzelt ist, auf der sich auch die verpflichtende
Kraft der internationalen Proklamationen stützt. Dieser Aspekt wird häufig übersehen,
wenn der Versuch unternommen wird, Rechte im Namen einer engstirnigen utilitaristischen
Perspektive ihrer wahren Funktion zu berauben. Da Rechte und Pflichten auf natürliche
Weise aus der menschlichen Interaktion folgen, ist es einfach zu vergessen, dass sie
das Ergebnis eines gemeinsamen Gerechtigkeitssinns sind, der sich vor allem auf der
Solidarität zwischen den Mitgliedern einer Gesellschaft gründet und daher für alle
Völker und Zeiten gültig ist. Diese Intuition wurde schon im fünften Jahrhundert von
Augustinus von Hippo, einem der Meister unseres intellektuellen Erbes, ausgedrückt.
Er lehrte, dass der Satz Was du nicht willst, dass man dir tu, das füge auch keinem
andern zu, „in keiner Weise aufgrund unterschiedlicher in der Welt vorhandener Verständnisse
variieren kann.“ Menschenrechte müssen daher als Ausdruck der Gerechtigkeit respektiert
werden und nicht bloß weil sie aufgrund des Willens des Gesetzgebers durchsetzbar
sind.
Meine Damen, meine Herren, während die Geschichte voranschreitet,
entstehen neue Situationen und man versucht sie mit neuen Rechten zu verbinden. Die
Unterscheidung, also die Fähigkeit das Gute vom Bösen zu trennen, wird noch wesentlicher
im Umfeld von Bedürfnissen, die das Lebens selbst und das Verhalten der Personen,
der Gemeinschaften, der Völker betreffen. Die Unterscheidung ist zugleich eine unabdingbare
und fruchtbringende Tugend, wenn wir uns dem Thema der Rechte stellen, da wichtige
Situationen und tiefe Wirklichkeiten betroffen sind. Die Unterscheidung zeigt des
weiteren, dass es manchmal zur Folge haben kann, dass die Möglichkeit einer die Menschenwürde
respektierenden sozialen Ordnung ausschlossen wird, wenn den einzelnen Staaten, mit
ihren Gesetzen und Institutionen, in ausschließlicher Weise die Verantwortung überlassen
wird, den Bestrebungen der Personen, Gruppen und ganzer Völker zu entsprechen. Andererseits
kann eine fest in der religiösen Dimension verankerte Lebenssicht helfen, diese Ziele
zu erreichen, da das Erkennen des transzendenten Wertes eines jeden Mannes und einer
jeden Frau die Umkehr des Herzens begünstigt, die dann zu einem Verhalten führt, Gewalt,
Terrorismus und Krieg zu widerstehen und Gerechtigkeit und Frieden zu fördern. Dies
liefert auch genau den Kontext für jenen interreligiösen Dialog, den die Vereinten
Nationen zu unterstützen aufgerufen sind, wie sie auch den Dialog in anderen Bereichen
menschlichen Handelns unterstützen. Der Dialog sollte als das Mittel erkannt werden,
durch das die verschiedenen Teile der Gesellschaft ihre je eigene Sichtweise artikulieren
können und durch das sie einen Konsens um die die einzelnen Werte und Ziele betreffende
Wahrheit herum aufbauen können. Es gehört zur Natur der frei praktizierten Religionen,
dass sie selbständig einen Dialog der Gedanken und des Lebens führen können. Wenn
die religiöse Sphäre auch auf dieser Ebene vom politischen Handeln getrennt gehalten
wird, dann entstehen große Vorteile für die Einzelnen und die Gemeinschaften. Andererseits
können die Vereinten Nationen auf die Ergebnisse des Dialogs zwischen den Religionen
zählen und Nutzen aus der Bereitschaft der Gläubigen ziehen, ihre eigenen Erfahrungen
in den Dienst des Gemeinwohls zu stellen. Ihre Aufgabe ist es, eine Vision des Glaubens
nicht in Begriffen der Intoleranz, der Diskriminierung und des Konflikts anzubieten,
sondern in Begriffen vollständigen Respekts vor der Wahrheit, der Koexistenz, der
Rechte und der Versöhnung. Natürlich müssen die Menschrechte das Recht der Religionsfreiheit
umfassen, verstanden als Ausdruck einer zugleich individuellen als auch gemeinschaftlichen
Dimension – eine Vision, die die Einheit der Person ausdrückt, auch wenn sie klar
zwischen der Dimension des Bürgers und der des Gläubigen unterscheidet. Die Tätigkeit
der Vereinten Nationen in den vergangenen Jahren hat sichergestellt, dass die öffentliche
Debatte Sichtweisen Platz bietet, die von einer religiösen Vision in all ihren Dimensionen
inspiriert sind, einschließlich Ritus, Gottesdienst, Erziehung, Verbreitung von Informationen,
wie auch die Freiheit eine Religion zu bekennen oder zu wählen. Es ist daher unbegreiflich,
dass Gläubige einen Teil von sich unterdrücken müssen – ihren Glauben – um aktive
Bürger zu sein. Es sollte niemals erforderlich sein, Gott zu verleugnen, um in den
Genuss der eigenen Rechte zu kommen. Die mit der Religion verbundenen Rechte sind
um so schutzbedürftiger, wenn sie als zu einer säkularen Ideologie oder zu religiösen
Mehrheitspositionen exklusiver Art gegensätzlich angesehen werden. Die volle Gewährleistung
der Religionsfreiheit kann nicht auf die Kultfreiheit beschränkt werden, sondern muss
in richtiger Weise die öffentliche Dimension der Religion berücksichtigen, also die
Möglichkeit der Gläubigen ihre Rolle im Aufbau der sozialen Ordnung zu spielen. Tatsächlich
tun sie das schon, beispielsweise durch ihre einflussreiche und großzügige Beteiligung
in einem weiten Netzwerk von Initiativen, die von Universitäten, wissenschaftlichen
Einrichtungen und Schulen bis zu Stellen der Gesundheitsfürsorge und karitative Organisationen
im Dienste der Ärmsten und Randständigen reichen. Die Weigerung den Beitrag zur Gesellschaft
anzuerkennen, der in der religiösen Dimension und der Suche des Absoluten wurzelt
– schon in ihrer Natur Ausdruck der Gemeinschaft zwischen Personen –, würde zweifelsohne
einen individualistischen Ansatz privilegieren und die Einheit der Person aufsplittern. Meine
Anwesenheit in dieser Versammlung ist Zeichen der Wertschätzung für die Vereinten
Nationen und ist als Ausdruck der Hoffnung gemeint, dass die Organisation immer mehr
als Zeichen der Einheit zwischen den Staaten und als Instrument des Dienstes an der
gesamten Menschheitsfamilie nützen kann. Sie drückt auch den Willen der Katholischen
Kirche aus, den ihr eigenen Beitrag zu leisten am Aufbau internationaler Beziehungen
solcher Art, die erlauben, dass jede Person und jedes Volk merken, dass sie etwas
ausmachen. In einer Weise, die mit ihrem Beitrag im ethischen und moralischen Bereich
und mit dem freien Handeln ihrer Gläubigen kohärent ist, arbeitet die Kirche auch
durch die internationale Tätigkeit des Heiligen Stuhls an der Verwirklichung dieser
Ziele. In der Tat hat der Heilige Stuhl immer einen Platz in der Versammlung der Nationen
gehabt und damit seinen spezifischen Charakter als Subjekt im internationalen Bereich
bekundet. Wie die Vereinten Nationen kürzlich bestätigt haben, leistet der Heilige
Stuhl dabei seinen Beitrag gemäß den Vorgaben des internationalen Rechts, hilft dieses
Recht zu bestimmen und bezieht sich auf es. Die Vereinten Nationen bleiben ein
privilegierter Ort, an dem die Kirche bemüht ist die eigene Erfahrung „der Menschlichkeit“
einzubringen, über Jahrhunderte zwischen den Völkern aller Rassen und Kulturen entwickelt,
und sie allen Mitgliedern der internationalen Gemeinschaft zur Verfügung zu stellen.
Diese Erfahrung und Tätigkeit, darauf gerichtet Freiheit für jeden Gläubigen zu erreichen,
versucht auch den den Rechten der Person gewährten Schutz zu erhöhen. Jene Rechte
sind auf der transzendenten Natur der Person gegründet und ihr nachgebildet, die Männern
und Frauen erlaubt, ihren Glaubensweg und ihre Suche nach Gott in dieser Welt zu verfolgen.
Die Anerkennung dieser Dimension muss verstärkt werden, wenn wir die Hoffnung der
Menschheit auf eine bessere Welt stützen wollen und wenn wir die Bedingungen für Frieden,
Entwicklung, Zusammenarbeit und die Gewährung der Rechte der kommenden Generationen
schaffen wollen. In meiner letzten Enzyklika, Spe salvi, habe ich darauf hingewiesen,
dass „die immer neue, beschwerliche Suche des rechten Weges die menschlichen Angelegenheiten
zu ordnen, Aufgabe einer jeden Generation ist.“ Für die Christen ist jene Aufgabe
durch die Hoffnung motiviert, die aus dem Heilswerk Jesu Christi hervorgeht. Das ist
der Grund, warum die Kirche froh ist, mit dieser angesehenen Organisation assoziiert
zu sein, der die Verantwortung anvertraut ist, den Frieden und den guten Willen in
der ganzen Welt zu fördern. Liebe Freunde, ich danke Ihnen für die heutige Gelegenheit,
mich an Sie zu wenden und ich verspreche Ihnen die Unterstützung durch meine Gebete
für das Fortführen Ihrer edlen Aufgabe.
Bevor ich mich von dieser angesehenen
Versammlung verabschiede, möchte ich allen hier vertretenen Nationen meine Grüße in
den offiziellen Sprachen entrichten: Friede und Wohlstand mit Gottes Hilfe!
Arbeitsübersetzung
von Marco Schrage (deutschsprachige Redaktion von Radio Vatikan)
Hier der originale
französische und englische Text
Monsieur le Président, Mesdames et Messieurs,
En
m’adressant à cette Assemblée, j’aimerais avant tout vous exprimer, Monsieur le Président,
ma vive reconnaissance pour vos aimables paroles. Ma gratitude va aussi au Secrétaire
général, Monsieur Ban Ki-moon, qui m’a invité à venir visiter le Siège central de
l’Organisation, et pour l’accueil qu’il m’a réservé. Je salue les Ambassadeurs et
les diplomates des Pays membres et toutes les personnes présentes. À travers vous,
je salue les peuples que vous représentez ici. Ils attendent de cette institution
qu’elle mette en œuvre son inspiration fondatrice, à savoir constituer un « centre
pour la coordination de l’activité des Nations unies en vue de parvenir à la réalisation
des fins communes » de paix et de développement (cf. Charte des Nations unies, art.
1.2-1.4). Comme le Pape Jean-Paul II l’exprimait en 1995, l’Organisation devrait être
un « centre moral, où toutes les nations du monde se sentent chez elles, développant
la conscience commune d’être, pour ainsi dire, une famille de nations » (Message à
l’Assemblée générale des Nations unies pour le 50e anniversaire de la fondation, New
York, 5 octobre 1995). À travers les Nations unies, les États ont établi des
objectifs universels qui, même s’ils ne coïncident pas avec la totalité du bien commun
de la famille humaine, n’en représentent pas moins une part fondamentale. Les principes
fondateurs de l’Organisation – le désir de paix, le sens de la justice, le respect
de la dignité de la personne, la coopération et l’assistance humanitaires – sont l’expression
des justes aspirations de l’esprit humain et constituent les idéaux qui devraient
sous-tendre les relations internationales. Comme mes prédécesseurs Paul VI et Jean-Paul II
l’ont affirmé depuis cette même tribune, tout cela fait partie de réalités que l'Église
catholique et le Saint-Siège considèrent avec attention et intérêt, voyant dans votre
activité un exemple de la manière dont les problèmes et les conflits qui concernent
la communauté mondiale peuvent bénéficier d’une régulation commune. Les Nations unies
concrétisent l’aspiration à « un degré supérieur d’organisation à l’échelle internationale »
(Jean-Paul II, Encycl. Sollicitudo rei socialis, n. 43), qui doit être inspiré et
guidé par le principe de subsidiarité et donc être capable de répondre aux exigences
de la famille humaine, grâce à des règles internationales efficaces et à la mise en
place de structures aptes à assurer le déroulement harmonieux de la vie quotidienne
des peuples. Cela est d’autant plus nécessaire dans le contexte actuel où l’on fait
l’expérience du paradoxe évident d’un consensus multilatéral qui continue à être en
crise parce qu’il est encore subordonné aux décisions d’un petit nombre, alors que
les problèmes du monde exigent, de la part de la communauté internationale, des interventions
sous forme d’actions communes.
En effet, les questions de sécurité, les objectifs
de développement, la réduction des inégalités au niveau local et mondial, la protection
de l’environnement, des ressources et du climat, requièrent que tous les responsables
de la vie internationale agissent de concert et soient prêts à travailler en toute
bonne foi, dans le respect du droit, pour promouvoir la solidarité dans les zones
les plus fragiles de la planète. Je pense en particulier à certains pays d’Afrique
et d’autres continents qui restent encore en marge d’un authentique développement
intégral, et qui risquent ainsi de ne faire l’expérience que des effets négatifs de
la mondialisation. Dans le contexte des relations internationales, il faut reconnaître
le rôle primordial des règles et des structures qui, par nature, sont ordonnées à
la promotion du bien commun et donc à la sauvegarde de la liberté humaine. Ces régulations
ne limitent pas la liberté. Au contraire, elles la promeuvent quand elles interdisent
des comportements et des actions qui vont à l’encontre du bien commun, qui entravent
son exercice effectif et qui compromettent donc la dignité de toute personne humaine.
Au nom de la liberté, il doit y avoir une corrélation entre droits et devoirs, en
fonction desquels toute personne est appelée à prendre ses responsabilités dans les
choix qu’elle opère, en tenant compte des relations tissées avec les autres. Nous
pensons ici à la manière dont les résultats de la recherche scientifique et des avancées
technologiques ont parfois été utilisés. Tout en reconnaissant les immenses bénéfices
que l’humanité peut en tirer, certaines de leurs applications représentent une violation
évidente de l’ordre de la création, au point non seulement d’être en contradiction
avec le caractère sacré de la vie, mais d’arriver à priver la personne humaine et
la famille de leur identité naturelle. De la même manière, l’action internationale
visant à préserver l’environnement et à protéger les différentes formes de vie sur
la terre doit non seulement garantir un usage rationnel de la technologie et de la
science, mais doit aussi redécouvrir l’authentique image de la création. Il ne s’agira
jamais de devoir choisir entre science et éthique, mais bien plutôt d’adopter une
méthode scientifique qui soit véritablement respectueuse des impératifs éthiques.
La
reconnaissance de l’unité de la famille humaine et l’attention portée à la dignité
innée de toute femme et de tout homme reçoivent aujourd’hui un nouvel élan dans le
principe de la responsabilité de protéger. Il n’a été défini que récemment, mais il
était déjà implicitement présent dès les origines des Nations unies et, actuellement,
il caractérise toujours davantage son activité. Tout État a le devoir primordial de
protéger sa population contre les violations graves et répétées des droits de l’homme,
de même que des conséquences de crises humanitaires liées à des causes naturelles
ou provoquées par l’action de l’homme. S’il arrive que les États ne soient pas en
mesure d’assurer une telle protection, il revient à la communauté internationale d’intervenir
avec les moyens juridiques prévus par la Charte des Nations unies et par d’autres
instruments internationaux. L’action de la communauté internationale et de ses institutions,
dans la mesure où elle est respectueuse des principes qui fondent l’ordre international,
ne devrait jamais être interprétée comme une coercition injustifiée ou comme une limitation
de la souveraineté. À l’inverse, c’est l’indifférence ou la non-intervention qui causent
de réels dommages. Il faut réaliser une étude approfondie des modalités pour prévenir
et gérer les conflits, en utilisant tous les moyens dont dispose l’action diplomatique
et en accordant attention et soutien même au plus léger signe de dialogue et de volonté
de réconciliation.
Le principe de la « responsabilité de protéger » était
considéré par l’antique ius gentium comme le fondement de toute action entreprise
par l’autorité envers ceux qui sont gouvernés par elle : à l’époque où le concept
d’État national souverain commençait à se développer, le religieux dominicain Francisco
De Vitoria, considéré à juste titre comme un précurseur de l’idée des Nations unies,
décrivait cette responsabilité comme un aspect de la raison naturelle partagé par
toutes les nations, et le fruit d’un droit international dont la tâche était de réguler
les relations entre les peuples. Aujourd’hui comme alors, un tel principe doit faire
apparaître l’idée de personne comme image du Créateur, ainsi que le désir d’absolu
et l’essence de la liberté. Le fondement des Nations unies, nous le savons bien,
a coïncidé avec les profonds bouleversements dont a souffert l’humanité lorsque la
référence au sens de la transcendance et à la raison naturelle a été abandonnée et
que par conséquent la liberté et la dignité humaine furent massivement violées. Dans
de telles circonstances, cela menace les fondements objectifs des valeurs qui inspirent
et régulent l’ordre international et cela mine les principes intangibles et coercitifs
formulés et consolidés par les Nations unies. Face à des défis nouveaux répétés, c’est
une erreur de se retrancher derrière une approche pragmatique, limitée à mettre en
place des « bases communes », dont le contenu est minimal et dont l’efficacité est
faible.
La référence à la dignité humaine, fondement et fin de la responsabilité
de protéger, nous introduit dans la note spécifique de cette année, qui marque le
soixantième anniversaire de la Déclaration universelle des Droits de l’homme. Ce document
était le fruit d’une convergence de différentes traditions culturelles et religieuses,
toutes motivées par le désir commun de mettre la personne humaine au centre des institutions,
des lois et de l’action des sociétés, et de la considérer comme essentielle pour le
monde de la culture, de la religion et de la science. Les droits de l’homme sont toujours
plus présentés comme le langage commun et le substrat éthique des relations internationales.
Tout comme leur universalité, leur indivisibilité et leur interdépendance sont autant
de garanties de protection de la dignité humaine. Mais il est évident que les droits
reconnus et exposés dans la Déclaration s’appliquent à tout homme, cela en vertu de
l’origine commune des personnes, qui demeure le point central du dessein créateur
de Dieu pour le monde et pour l’histoire. Ces droits trouvent leur fondement dans
la loi naturelle inscrite au cœur de l’homme et présente dans les diverses cultures
et civilisations. Détacher les droits humains de ce contexte signifierait restreindre
leur portée et céder à une conception relativiste, pour laquelle le sens et l’interprétation
des droits pourraient varier et leur universalité pourrait être niée au nom des différentes
conceptions culturelles, politiques, sociales et même religieuses. La grande variété
des points de vue ne peut pas être un motif pour oublier que ce ne sont pas les droits
seulement qui sont universels, mais également la personne humaine, sujet de ces droits.
The
life of the community, both domestically and internationally, clearly demonstrates
that respect for rights, and the guarantees that follow from them, are measures of
the common good that serve to evaluate the relationship between justice and injustice,
development and poverty, security and conflict. The promotion of human rights remains
the most effective strategy for eliminating inequalities between countries and social
groups, and for increasing security. Indeed, the victims of hardship and despair,
whose human dignity is violated with impunity, become easy prey to the call to violence,
and they can then become violators of peace. The common good that human rights help
to accomplish cannot, however, be attained merely by applying correct procedures,
nor even less by achieving a balance between competing rights. The merit of the Universal
Declaration is that it has enabled different cultures, juridical expressions and institutional
models to converge around a fundamental nucleus of values, and hence of rights. Today,
though, efforts need to be redoubled in the face of pressure to reinterpret the foundations
of the Declaration and to compromise its inner unity so as to facilitate a move away
from the protection of human dignity towards the satisfaction of simple interests,
often particular interests. The Declaration was adopted as a “common standard of
achievement” (Preamble) and cannot be applied piecemeal, according to trends or selective
choices that merely run the risk of contradicting the unity of the human person and
thus the indivisibility of human rights. Experience shows that legality often
prevails over justice when the insistence upon rights makes them appear as the exclusive
result of legislative enactments or normative decisions taken by the various agencies
of those in power. When presented purely in terms of legality, rights risk becoming
weak propositions divorced from the ethical and rational dimension which is their
foundation and their goal. The Universal Declaration, rather, has reinforced the
conviction that respect for human rights is principally rooted in unchanging justice,
on which the binding force of international proclamations is also based. This aspect
is often overlooked when the attempt is made to deprive rights of their true function
in the name of a narrowly utilitarian perspective. Since rights and the resulting
duties follow naturally from human interaction, it is easy to forget that they are
the fruit of a commonly held sense of justice built primarily upon solidarity among
the members of society, and hence valid at all times and for all peoples. This intuition
was expressed as early as the fifth century by Augustine of Hippo, one of the masters
of our intellectual heritage. He taught that the saying: Do not do to others what
you would not want done to you “cannot in any way vary according to the different
understandings that have arisen in the world” (De Doctrina Christiana, III, 14).
Human rights, then, must be respected as an expression of justice, and not merely
because they are enforceable through the will of the legislators.
Ladies and
Gentlemen, As history proceeds, new situations arise, and the attempt is made
to link them to new rights. Discernment, that is, the capacity to distinguish good
from evil, becomes even more essential in the context of demands that concern the
very lives and conduct of persons, communities and peoples. In tackling the theme
of rights, since important situations and profound realities are involved, discernment
is both an indispensable and a fruitful virtue. Discernment, then, shows that
entrusting exclusively to individual States, with their laws and institutions, the
final responsibility to meet the aspirations of persons, communities and entire peoples,
can sometimes have consequences that exclude the possibility of a social order respectful
of the dignity and rights of the person. On the other hand, a vision of life firmly
anchored in the religious dimension can help to achieve this, since recognition of
the transcendent value of every man and woman favours conversion of heart, which then
leads to a commitment to resist violence, terrorism and war, and to promote justice
and peace. This also provides the proper context for the inter-religious dialogue
that the United Nations is called to support, just as it supports dialogue in other
areas of human activity. Dialogue should be recognized as the means by which the
various components of society can articulate their point of view and build consensus
around the truth concerning particular values or goals. It pertains to the nature
of religions, freely practised, that they can autonomously conduct a dialogue of thought
and life. If at this level, too, the religious sphere is kept separate from political
action, then great benefits ensue for individuals and communities. On the other hand,
the United Nations can count on the results of dialogue between religions, and can
draw fruit from the willingness of believers to place their experiences at the service
of the common good. Their task is to propose a vision of faith not in terms of intolerance,
discrimination and conflict, but in terms of complete respect for truth, coexistence,
rights, and reconciliation. Human rights, of course, must include the right to
religious freedom, understood as the expression of a dimension that is at once individual
and communitarian – a vision that brings out the unity of the person while clearly
distinguishing between the dimension of the citizen and that of the believer. The
activity of the United Nations in recent years has ensured that public debate gives
space to viewpoints inspired by a religious vision in all its dimensions, including
ritual, worship, education, dissemination of information and the freedom to profess
and choose religion. It is inconceivable, then, that believers should have to suppress
a part of themselves – their faith – in order to be active citizens. It should never
be necessary to deny God in order to enjoy one’s rights. The rights associated with
religion are all the more in need of protection if they are considered to clash with
a prevailing secular ideology or with majority religious positions of an exclusive
nature. The full guarantee of religious liberty cannot be limited to the free exercise
of worship, but has to give due consideration to the public dimension of religion,
and hence to the possibility of believers playing their part in building the social
order. Indeed, they actually do so, for example through their influential and generous
involvement in a vast network of initiatives which extend from Universities, scientific
institutions and schools to health care agencies and charitable organizations in the
service of the poorest and most marginalized. Refusal to recognize the contribution
to society that is rooted in the religious dimension and in the quest for the Absolute
– by its nature, expressing communion between persons – would effectively privilege
an individualistic approach, and would fragment the unity of the person. My presence
at this Assembly is a sign of esteem for the United Nations, and it is intended to
express the hope that the Organization will increasingly serve as a sign of unity
between States and an instrument of service to the entire human family. It also demonstrates
the willingness of the Catholic Church to offer her proper contribution to building
international relations in a way that allows every person and every people to feel
they can make a difference. In a manner that is consistent with her contribution
in the ethical and moral sphere and the free activity of her faithful, the Church
also works for the realization of these goals through the international activity of
the Holy See. Indeed, the Holy See has always had a place at the assemblies of the
Nations, thereby manifesting its specific character as a subject in the international
domain. As the United Nations recently confirmed, the Holy See thereby makes its
contribution according to the dispositions of international law, helps to define that
law, and makes appeal to it. The United Nations remains a privileged setting in
which the Church is committed to contributing her experience “of humanity”, developed
over the centuries among peoples of every race and culture, and placing it at the
disposal of all members of the international community. This experience and activity,
directed towards attaining freedom for every believer, seeks also to increase the
protection given to the rights of the person. Those rights are grounded and shaped
by the transcendent nature of the person, which permits men and women to pursue their
journey of faith and their search for God in this world. Recognition of this dimension
must be strengthened if we are to sustain humanity’s hope for a better world and if
we are to create the conditions for peace, development, cooperation, and guarantee
of rights for future generations. In my recent Encyclical, Spe Salvi, I indicated
that “every generation has the task of engaging anew in the arduous search for the
right way to order human affairs” (no. 25). For Christians, this task is motivated
by the hope drawn from the saving work of Jesus Christ. That is why the Church is
happy to be associated with the activity of this distinguished Organization, charged
with the responsibility of promoting peace and good will throughout the earth. Dear
Friends, I thank you for this opportunity to address you today, and I promise you
of the support of my prayers as you pursue your noble task.
Before I take
my leave from this distinguished Assembly, I should like to offer my greetings, in
the official languages, to all the Nations here represented.