2008-04-16 13:40:08

Papst spricht von „tiefer Scham“


RealAudioMP3 Die Botschaft des Papstes zu den Pädophilie-Skandalen war klar: Wer sich der Pädophilie schuldig gemacht hat, kann nicht Priester der katholischen Kirche bleiben. Er sei zutiefst beschämt über diese Skandale und frage sich, wie so etwas passieren konnte. Er habe Mitgefühl mit der Kirche in den USA, vor allem aber mit den Opfern. Zur Aufarbeitung empfahl er einen Drei-Stufen-Plan: Zunächst eine juristische Klärung im Sinne der Null-Toleranz-Strategie bei Pädophilie, wie sie die US-Bischöfe bereits in ihrem intensiven Bemühen um Schadensbegrenzung in Abstimmung mit dem Vatikan beschlossen hatten. Ausdrücklich differenzierte Benedikt XVI. dabei zwischen Pädophilie und Homosexualität.
Weiter empfahl er eine pastorale Aufarbeitung, die sich um eine „Heilung“ der tiefen Verletzungen bei den Opfer bemühen solle. Und schließlich müsse die Kirche alles daransetzen, dass sich so etwas nie wiederhole. Das gelte insbesondere für die Auswahl der Seminaristen. Zur Priesterausbildung und erst recht zur Priesterweihe, so Benedikt XVI., könne nur zugelassen werden, wer physisch und psychisch gesund und gefestigt sei und eine tiefe Verankerung im Glauben und in der Gottesliebe habe. „Es ist wichtiger, gute Priester zu haben, als viele“, so die Maxime des Papstes.
Damit hat Benedikt XVI. nicht nur bereits vor Beginn seiner USA-Reise einen harten Kurs in dem Kirchen-Skandal gefordert, wie ihn die Öffentlichkeit von der Kirche auch erwartete. Er stellt sich auch demonstrativ hinter die US-Bischöfe, die mit einer solchen Linie der Kirche verlorene Glaubwürdigkeit zurückgeben wollen - auch wenn manche Diözese durch Entschädigungszahlungen bis an den wirtschaftlichen Ruin gebracht wurde.
(rv/kna/domradio 16.04.2008 mg)







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