New Yorker Banker: Laien über Problem der Pädophilie aufklären
Schon am ersten vollen
Reisetag trifft sich der Papst mit den Bischöfen der USA. Dan Coleman wäre gerne dabei,
aber der New Yorker ist kein Bischof, sondern Banker, darum darf er bei der Papst-Vesper
mit den Oberhirten der USA nicht mitmachen. Coleman, der als Amerikaner in Deutschland
aufgewachsen ist, würde Benedikt XVI. gern auf einen, wie er meint, zentralen Punkt
aufmerksam machen:
„dass selbst hier in Amerika bei den Katholiken das Interesse
am wöchentlichen Gottesdienst nachlässt. Natürlich liegt das teilweise daran, dass
die Zahl der Priesterberufungen nachgibt, aber zu einem anderen Teil liegt es auch
an einer immer weiter verbreiteten Haltung der Leute. Ich sehe, dass es in der weltlichen
Presse eine ständige Propaganda gibt, die an sich gegen die Kirche gerichtet ist.
Diese Propaganda macht sich den Eindruck zunutze, dass es in der Kirche sexuelle Übergriffe
auf Jugendliche gibt. Das ist zwar kein richtiger Eindruck, denn bei anderen Organisationen
gibt es das genauso, und wenn man sich die Zahlen mal ansieht, dann kommt es im öffentlichen
Schulsystem in gleichem Maße dazu. Es mag höchstens sein, dass der Zölibat noch einen
weiteren Druck auf die Geistlichen ausübt. Meiner Ansicht nach wäre es
sehr wichtig, die Laien über diesen Punkt aufzuklären. Das würde zu sehr viel mehr
führen, als mit der Hierarchie zu reden. Durch den über viele Jahre hin existierenden
Druck haben die Bischöfe Patent-Antworten, und manchmal kommen von ihnen schnelle
Antworten, die an sich nicht die richtigen sind. Also: mehr mit den Laien sprechen! Ich
finde überhaupt: Wir haben zwar durch die Einrichtung der Diakone Fortschritte gemacht,
aber man könnte doch auch formell die „ministers of the word“, wie wir Amerikaner
sagen, also die Vorleser in der Kirche als Subdiakone einführen, so dass sie eine
engere Verbindung mit der Kirche haben – und größeren Einfluss. Die Führung, also
die Bischöfe, wird mehr und mehr isoliert. Sie wird älter… und wird ein bisschen rostig
da oben.“