2008-04-15 13:26:20

Italien: Atomkraft-Ausstieg überdenken


Kurienkardinal Renato Raffaele Martino sieht nach den Wahlen in Italien die Zukunft der Energieversorgung als zentrale Aufgabe der künftigen Regierung. In einem Interview mit der Tageszeitung „Il Messaggero“ sprach sich der Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden dafür aus, den vor 20 Jahren beschlossenen Ausstieg aus der Atomenergie zu überdenken. Man müsse sich fragen, warum das Land aus Atomkraft gewonnene Energie teuer von Nachbarn kaufe. Martino forderte einen weniger starren Umgang mit dem Problem und eine klarere Information der Bürger. Zugleich sprach sich der Kurienkardinal gegen Biokraftstoffe aus. Dieser Weg gehe auf Kosten der ärmsten Länder, wie die jüngste Verteuerung von Getreide zeige. Darunter litten vor allem Menschen, die ohnehin schon in extremer Armut lebten und hungerten. – Nach der Reaktor-Katastrophe von Tschernobyl 1986 hatte Italien per Referendum den Ausstieg aus der Nuklearenergie beschlossen und daraufhin seine Atomkraftwerke abgeschaltet.
(kna 15.04.2008 mg)







All the contents on this site are copyrighted ©.