Die Todesstrafe ist weltweit auf dem Rückzug, und das Ranking der Staaten, die sie
durchführen, bleibt unverändert. Das ist die Bilanz der Menschenrechtsorganisation
Amnesty International (ai) zu ihrer Todesstrafenstatistik für 2007. Das Gros der Hinrichtungen
geht auf das Konto einer Handvoll Staaten. „China ‚gewinnt’ diese makabre Disziplin
auch im Jahr vor den Olympischen Spielen“, sagte ein ai-Sprecher zur Veröffentlichung
der Statistik. Die Organisation fordert alle Staaten, die noch hinrichten, auf, sich
der Resolution der UNO-Generalversammlung vom Dezember 2007 anzuschließen. Diese fordert
erstmalig einen sofortigen Hinrichtungsstopp als ersten wichtigen Schritt zur weltweiten
Abschaffung dieser Strafe. Im Jahr 2007 hat ai 1.252 Hinrichtungen dokumentiert.
Im Jahr zuvor waren es noch 1.591 gewesen. Für knapp 90 Prozent aller Hinrichtungen
waren 2007 wiederum fünf Staaten verantwortlich: China, Iran, Saudi-Arabien, Pakistan
und die USA. Offizielle Zahlen liefern nur wenige Staaten, zum Beispiel die USA. In
China sind Hinrichtungen weiterhin Staatsgeheimnis. ai geht davon aus, dass dort tatsächlich
mehrere tausend Menschen hingerichtet wurden. Für mehr als 60 Tatbestände, darunter
auch Vergehen wie Steuerhinterziehung und Drogenschmuggel, können chinesische Gerichte
die Todesstrafe verhängen. (pm 14.04.2008 gs)