2008-04-14 16:54:36

Vatikan: Mehr Bemühungen zur Abrüstung


RealAudioMP3 Die Sache der weltweiten Abrüstung braucht eine gemeinsame, internationale Anstrengung der Religionen und Konfessionen. Das betont Kardinal Renato Raffaele Martino, der päpstliche „Friedensminister“, zum Abschluss eines Kongresses zum Thema Abrüstung und Entwicklung im Vatikan.

„Die Abrüstung müsste auf drei Ebenen vorangebracht werden. Zum einen brauchen wir eine breit angelegte Aufklärung und Gewissensbildung über die Aufrüstung – denn wir stehen ja vor dem Paradox, dass die Ausgaben für Waffen permanent steigen, während die Armut auf der Welt wächst. Von daher also: Friedenserziehung. Zweitens müssen wir ein ökumenisches und internationales Engagement der Religionen für die Abrüstung fördern. Und drittens braucht es konkrete, realistische Vorschläge zur Reduzierung der Waffenproduktion. Es muss gelingen, das Thema Abrüstung in einem bestimmten Kontext anzusiedeln, nämlich im Prozess der Entwicklung der armen Länder.“

Angesprochen auf die Frage, ob ein Christ in der Waffenindustrie arbeiten könne, sagte Martino:

„Ein Christ, der in der Produktion von Waffen arbeitet, kann nicht wissen, zu welchem Zweck sie benutzt werden. Ein Staat darf Waffen zur Selbstverteidigung besitzen. Allerdings sagt der Katechismus auch, dass die Soziallehre der Kirche als Ziel eine ausgewogene und kontrollierte Abrüstung vorschlägt. Dieses Prinzip ist auch anzuwenden auf diejenigen, die Waffen herstellen und liefern. Jedwede exzessive Anhäufung von Waffen, auch der allgemeine Handel mit ihnen, sind moralisch nicht zu rechtfertigen. Waffen dürfen niemals auf die gleiche Art wie andere Güter betrachtet werden, die auf dem Weltmarkt oder den Binnenmärkten ausgetauscht werden.“
(rv 14.04.2008 gs)








All the contents on this site are copyrighted ©.