2008-04-13 13:30:46

D: „Gegen den Strom schwimmen“ (Nuntius zu Stammzellentscheidung)


RealAudioMP3 Am Freitag ist in Berlin die Verschiebung des Stichtags in der so genannten „verbrauchenden Embryonenforschung“ beschlossen worden. - Wir berichteten. Eine klare Niederlage für den Lebensschutz, so Kirchenvertreter. Experten fürchten nun, dass dies nur ein Vorspiel ist für weitere Liberalisierungen in der Biotechnologie und damit weitere Embryonen allein zu Forschungszwecken getötet werden.

Der Apostolische Nuntius in Berlin, Erzbischof Jean-Claude Périsset, kritisierte gegenüber Radio Vatikan die Entscheidung des deutschen Parlaments:
„Das ist ein Beweis dafür, dass die heutige Gesellschaft nicht mehr in der Lage ist, die wirklich wichtigen Werte zu erkennen. Man schwimmt mit dem Strom, nicht gegen den Strom – leider! Mit dem Strom: Das meint diese Haltung ‚Wegen der Forschung müssen wir das machen!’ Dabei wird vergessen, dass jeder Forscher, jeder Politiker, jeder Mensch eine moralische Verantwortung dafür hat, sich zu fragen: Welche Folgen hat mein Handeln für das Leben der anderen?“

Mut zu unbequemen Entscheidungen – der habe im Bundestag wohl vielen Abgeordneten gefehlt, mutmaßt Périsset.
„Es tut mir leid, dass das geschehen ist, wenige Jahre nach dem Dokument des Heiligen Stuhls für die Politiker, in dem es heißt, dass die Politiker ihrem Gewissen folgen und entsprechend abstimmen müssen. – Papst Benedikt XVI. war in jener Zeit Präfekt der der Glaubenskongregation – Man darf nicht nur deswegen in einer bestimmten Weise abstimmen, weil die Mehrheit, weil die Partei, weil die Stimmung etwas will. Man muss den Mut haben, gegen den Strom zu schwimmen, wenn man im Blick behält, um was es eigentlich geht.“

 
(rv 13.04.2008 mc)








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