2008-04-11 13:36:21

Nordirland: Ruhe zehn Jahren nach Friedensabkommen


RealAudioMP3 Zehn Jahre nach dem Karfreitagsabkommen in Nordirland sind die Feindschaften zwischen Protestanten und Katholiken weniger geworden, aber nicht gänzlich verschwunden. Die irische und britische Regierung vereinbarten vor zehn Jahren eine Koalitionsregierung für Nordirland, die Entlassung der paramilitärischen Häftlinge, die Entwaffnung der Untergrundorganisationen und die Reform von Polizei und Justiz. Vieles was damals auf dem Papier stand, erschien zunächst unklar, mit „Kreativität“ wurden die meisten Hürden übersprungen. Das sagt der Primas der römisch-katholischen Kirche Irlands, Erzbischof Seán Brady gegenüber Radio Vatikan:

„Meine persönliche Einschätzung ist, dass zehn Jahre nach dem Karfreitagsabkommen wirklich Friede und Ruhe in Nordirland herrschen. Dafür sind wir vor allem Gott sehr dankbar. Wir müssen aber auch den Politikern dankbar sein, die sozusagen die Architekten des Friedens sind. Doch man muss auch zugeben, dass das Parlament in Belfast nicht so erfolgreich gearbeitet hat, wie ursprünglich erhofft, weil im Parlament nicht allzu viele Gesetze beschlossen wurden. Ich hoffe aber, dass die Friedensarbeit weiter geht und dass man sich vor allem für das Gemeinwohl einsetzt anstatt für Parteiinteressen.“

Seit fast einem Jahr wird Nordirland von einer Zwangskoalition unter der Führung des erbittertsten Gegners jenes Karfreitagsabkommens, Pfarrer Ian Paisley, regiert. Die Bevölkerung und mit ihr die Kirche steht vor ganz anderen Herausforderungen, betont der Erzbischof vom Armagh.

„Viele Jugendliche sind arbeitslos oder sogar arm. Aber die größte Herausforderung für die Kirche in Nordirland ist ihr Einsatz für eine wahre Versöhnung in der Gesellschaft, die alle Christen und Menschen guten Willens betrifft. Das braucht sehr viel Arbeit und Gebet. Dazu bieten wir die so genannte ,Medizin des Evangeliums’ an.“

(rv 11.04.2008 mg)








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