Angesichts der anhaltenden Krise zwischen Regierung und Opposition befürchtet Boliviens
katholische Kirche unvorhersehbare Folgen, die zu „Tod und Schmerz“ führen könnten.
Die Situation verschlechtere sich in gefährlichem Maße, erklärte der Generalsekretär
der Bolivianischen Bischofskonferenz, Bischof Jesus Juarez, am Dienstag (Ortszeit)
zum Abschluss der Bischofsvollversammlung in Cochabamba. Die Konfrontation zwischen
sozialen Klassen, Ethnien und Regionen verhindere den Dialog. Dieser sei jedoch der
einzige Weg zu Frieden und Einheit Boliviens, beschwor der Bischof von El Alto. Am
Montagabend hatten die Kirchenvertreter die Präfekten der Regionen empfangen, in denen
die Bevölkerung Anfang Mai in einem Referendum über die Autonomie ihrer Regionen abstimmen
sollen. Staatspräsident Evo Morales lehnt die Volksbefragung als illegal ab. Die Kirche
versucht seit Wochen vergeblich, zwischen der Regierung und den Regionen zu vermitteln.
Im Andenstaat gingen unterdessen landesweite Streiks, Straßenblockaden und Proteste
weiter. (kna/rv 09.04.2008 bp)