Ein christlicher Parlamentsabgeordneter hat die Gleichbehandlung von Minderheiten
in dem überwiegend muslimischen Land gefordert. „Wir wollen ein modernes und demokratisches
Pakistan, in dem jeder Bürger gleich behandelt wird“, erklärte der Vorsitzende der
Pakistanischen Minderheiten-Allianz, Shahbaz Bhatti, am 29. März im Parlament in Islamabad.
Nicht-Muslime fühlten sich oft wie Bürger zweiter Klasse. Von den 156 Millionen Einwohnern
Pakistans sind etwa 95 Prozent Muslime, 3 Prozent Christen und 1,8 Prozent Hindus.
Bhatti regte unter anderem an, dass religiöse Feste der Minderheiten offiziell anerkannt
und beachtet werden. Außerdem trat er für die Abschaffung diskriminierender Rechtsvorschriften
ein. Seit 1986 ist in Pakistan ein so genanntes Blasphemiegesetz in Kraft, das die
Beleidigung des Islam mit der Todesstrafe bedroht. Seither wurden mindestens 23 Menschen
aus diesem Grund hingerichtet. Menschenrechtsorganisationen beklagen, dass oft falsche
Vorwürfe zur Anklage von Christen führen. (idea 05.04.2008 gs)