Erneut ist ein Priester im Irak einem Mordanschlag zum Opfer gefallen. Unbekannte
erschossen Samstag Mittag einen syrisch-orthodoxen Geistlichen in Bagdad auf offener
Straße. Nach Angaben von Sicherheitskräften eröffneten die Attentäter das Feuer aus
einem Auto, als Joussef Adel sein Pfarrhaus im Stadtviertel Karrada verließ. Der Pfarrer
der syrisch-orthodoxen Petersgemeinde war auf der Stelle tot.
Benedikt XVI.
hat zur Ermordung des orthodoxen Geistlichen ein Kondolenz-Telegramm geschickt. Der
Papst bete dafür, dass der Irak „den Weg des Friedens finden möge“, so ein Schreiben,
das die Unterschrift von Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone trägt. Erst Ende
Februar hatten Extremisten den chaldäischen Erzbischof von Mossul, Paulos Faraj Rahho,
entführt und später getötet. Christen sind im Irak ein bevorzugtes Ziel islamistischer
Terrorangriffe. Ihnen wird Kollaboration mit den "christlichen Kreuzfahrern des Westens"
vorgeworfen.
Die syrisch-orthodoxen Christen, auch Aramäer genannt (mit westsyrischer
Liturgie) gehören mit den Chaldäern (mit ostsyrischer Liturgie) und den Nestorianern
zu den größten christlichen Bevölkerungsgruppen im Irak. Es existiert auch ein mit
Rom unierter syrisch-katholischer Zweig. (afp 05.04.2008 mc)