An diesem Samstag
startet in Deutschland die „Woche für das Leben“, diesmal unter dem Thema „Gesundheit
- höchstes Gut?“. Sie wendet sich gegen einen absoluten Leistungsanspruch und einen
überzogenen Körperkult. Bundesweit wird die Themenwoche am Samstag mit einem ökumenischen
Gottesdienst in Würzburg eröffnet. Der Bischof von Würzburg, Friedhelm Hofmann, zu
den Zielen dieser Initiative:
„Die Frage der Gesundheit steht ja doch im
Mittelpunkt der Menschen – aber auch auf eine Weise, die hinterfragt werden muss.
Darum geht es: Durch die Woche für das Leben in die Gesellschaft hinein einen Input
geben, der den Leuten klar macht: Gesundheit und Krankheit sind Wirklichkeiten, in
denen wir leben und die miteinander abgewogen werden müssen, und die nicht gegeneinander
ausgespielt werden dürfen. Was muss auch der Gesunde für den Kranken einbringen oder
umgekehrt: Wie kann ich die Lebenswirklichkeit des kranken Menschen anders wahrnehmen,
als ich das von außen nur mit dem Blick des Mitleids tue?“
Die Kirchen
mit ihren zahlreichen Einrichtungen im Gesundheitswesen wollen die Gesellschaft, aber
auch sich selber in die Pflicht nehmen:
„Insofern erhoffen wir uns von der
Woche für das Leben, die Gesellschaft ein wenig zu mobilisieren und zu sagen: Denkt
mal darüber nach, was ist euch eigentlich wichtig und was tut ihr, um das Wichtige
auch in der Gesellschaft zu erhalten?“
Überschattet wird die seit 1994
ökumenisch getragene Aktionswoche von der unterschiedlichen ethischen Bewertung der
Forschung an embryonalen menschlichen Stammzellen. Die katholische Kirche in Deutschland
wendet sich entschieden gegen eine Ausweitung in diesem Bereich. Bischof Huber als
Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) plädiert dagegen für
eine einmalige Verschiebung des Stichtags im Stammzellgesetz. Derzeit dürfen Wissenschaftler
in Deutschland an embryonalen menschlichen Stammzellen forschen, die vor 2002 im Ausland
entstanden. Am Freitag nächster Woche will der Bundestag über eine entsprechende Änderung
des Gesetzes von 2002 abstimmen. (rv / kna 05.04.2008 mc)