Der Vatikan plant ein Erläuterungsschreiben zur umstrittenen Karfreitagsfürbitte für
Liturgiefeiern nach dem „alten Usus“ von 1962. Es solle noch vor dem am 16. April
beginnenden USA-Besuch Papst Benedikts vorliegen, berichtete der im jüdisch-christlichen
Dialog engagierte Rabbiner David Rosen am Freitag im Gespräch mit der New Yorker „Jewish
Telegraphic Agency“. Rosen ist Präsident des „International Jewish Committee on Interreligious
Consultations”. Der Rabbiner sagte, er habe einen Entwurf des Schreiben zugestellt
bekommen. Wenn die Bestätigung komme, dass es sich um ein Gebet in der Perspektive
der Endzeit handelt, das aber keine Änderung in den jüdisch-katholischen Beziehungen
impliziert, „sollten wir zufrieden sein und den Dialog wie bisher fortsetzen", so
Rosen im Gespräch mit der jüdischen Nachrichtenagentur. Bereits vor drei Wochen war
die Steuerungsgruppe für den vatikanisch-jüdischen Dialog zu Gesprächen im Vatikan
zusammengetroffen. Die jüdische Delegation hatte Rabbiner Rosen angeführt. Von katholischer
Seite nahmen der Präsident des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog, Kardinal
Jean-Louis Tauran, und der für die katholisch-jüdischen Beziehungen zuständige Kardinal
Walter Kasper an den Beratungen teil. - Papst Benedikt XVI. trifft laut Programm am
17. April im Washingtoner „John Paul II Cultural Center" mit Vertretern der Weltreligionen
zusammen. Neben jüdischen Repräsentanten aus den USA werden auch Muslime und Buddhisten
teilnehmen. (kap 03.04.2008 bp)