Vatikan: Papstmesse zur Erinnerung an Johannes Paul II.
Vor genau drei Jahren
ist Papst Johannes Paul II. gestorben. Papst Benedikt feierte auf dem Petersplatz
eine Messe zum Gedenken an seinen großen Vorgänger. Dabei bot sich stellenweise ein
Bild wie in alten Zeiten: 50.000 Menschen auf der Piazza San Pietro – und viele polnische
Fahnen, darunter ein „Solidarnosc“-Schriftband und ein großes gelbes Transparent einer
Gruppe aus Wadowice, dem Geburtsort Johannes Pauls II. Als Benedikt im Papamobil nach
allen Seiten segnend durch die Reihen fuhr, lag ein Hauch von déja-vu in der Luft.
Zumal auch Stanislaw Dziwisz bei der Messe dabei war – diesmal aber nicht als Privatsekretär
des polnischen Papstes, sondern als Krakauer Erzbischof und Kardinal. „Das Datum
2. April bleibt tief in unser Gedächtnis eingeprägt“, sagte Papst Benedikt, „wir alle
denken voller Emotion an die Stunden dieses Samstagabends vor drei Jahren zurück,
als eine betende Menge hier auf dem Platz die Nachricht von seinem Tod aufnahm.“ Johannes
Paul sei ein österlicher Mensch gewesen, von „außerordentlicher spiritueller und mystischer
Sensibilität“; er sei in seinem Leben immer dem kreuztragenden Christus gefolgt, sei
ihm gerade dann, als ihm die Stimme verloren ging, im Leiden immer ähnlicher geworden.
Noch einmal rief Benedikt XVI. die berühmten Worte seines Vorgängers, die eine Art
Motto gewesen seien: „Habt keine Angst!“ Die Messfeier auf dem Petersplatz war
geprägt von der lateinischen Sprache. Drei Dutzend Kardinäle konzelebrierten, darunter
aus dem deutschen Sprachraum Christoph Schönborn, Walter Kasper und Paul Joseph Cordes.
Zum Seligsprechungsprozess für seinen Vorgänger sagte Papst Benedikt an diesem Mittwoch
allerdings nichts. In einem kurzen Grußwort auf deutsch meinte Benedikt am Schluss
der Messfeier: „Sehr herzlich grüße ich alle Brüder und Schwestern aus dem deutschen
Sprachraum. Einen besonderen Gruß richte ich an die Teilnehmer des ersten Weltkongresses
über die Göttliche Barmherzigkeit, der mit der heutigen Gedenkmesse am dritten Todestag
des Dieners Gottes Johannes Pauls II. begonnen hat. Die Göttliche Barmherzigkeit ist
in gewisser Weise ein Schlüssel zum Pontifikat meines verehrten Vorgängers. So möge
diese Tagung dazu beitragen, seine reiche Verkündigung zu diesem Thema weiter bekannt
zu machen. Gerne begleite ich euch alle mit meinem Segen.“