Für ihren jahrzehntelangen Kampf gegen die Todesstrafe ist die katholische Ordensfrau
Helen Prejean mit dem Friedenspreis des Weltrates methodistischer Kirchen (World Methodist
Council/WMC) ausgezeichnet worden. Der Weltrat würdigte am Mittwoch in New Orleans
den Einsatz der Schwester für die Abschaffung der Todesstrafe in den USA, ihren Dienst
für Häftlinge und deren Angehörige sowie ihren Dienst für die Familien der Opfer.
Die heute 68-jährige Helen Prejean trat 1957 bei den „Sisters of St. Joseph of
Medaille“ ein. Nachdem sie in der Gefangenenseelsorge tätig wurde, begann sie, mit
dem Häftling Patrick Sonnier zu korrespondieren. Sonnier war als angeblicher Mörder
eines jugendlichen Liebespaares zum Tod verurteilt worden. Helen Prejean wurde Sonniers
Seelsorgerin und begleitete ihn bis zur Hinrichtung im Jahr 1984. Ihr inzwischen in
zehn Sprachen übersetztes Buch „Dead Man Walking – ein Augenzeugenbericht über die
Todesstrafe in den USA“ diente 1995 als Grundlage für den preisgekrönten Film „Dead
Man Walking“ mit Susan Sarandon und Sean Penn in den Hauptrollen. In ihrem 2004 erschienenen
zweiten Buch "Der Tod von Unschuldigen — ein Augenzeugenbericht über unrechtmäßige
Exekutionen" schrieb sie über das System der Todesstrafe in den USA anhand der Geschichte
zweier Männer, die sie ebenfalls bis zur Hinrichtung begleitete und von deren Unschuld
sie überzeugt war.