Er ist der Mann, der
dem verstorbenen Papst über Jahre am Nächsten war: Stanisław Dziwisz - mittlerweile
Kardinal und Erzbischof von Krakau. Fast vierzig Jahre war er der Privatsekretär von
Karol Wojtyla. Er war es auch, der die Messe am Krankenbett las, während der Johannes
Paul II. um 21.37 verstarb. Er ist derzeit in Rom und nimmt an den Feierlichkeiten
zum Dritten Todestag Johannes teil. Er erinnert sich:
„Ich kann vor allem
nicht vergessen den letzten Abschied, als er meine Hand genommen hat und ich ein letztes
Mal seine Hand geküsst habe. Dieser Abschied wird mich für immer begleiten.“
Das
Leben von Johannes Paul II. sei vor allem von der Leidenschaft für die Kirche geprägt
gewesen:
„Wir wollen von ihm lernen, die Kirche zu lieben so wie sie ist
– so wie sie aus Heiligen und aus Sündern besteht. Die Kirche ist eine einzige. Wir
brauchen Einheit in der Kirche und um die Kirche herum.“
Dziwisz gilt
als einer der vehementesten Fürsprecher für eine zügige Seligsprechung des verstorbenen
Papstes. Auf die Frage, ob ihm Johannes Paul II. manchmal fehle und er sich nach ihm
sehne, sagt der polnische Kardinal:
„Keine Sehnsucht – früher waren wir
beim Papst. Jetzt ist er bei uns.“
Am Mittwoch um 21 Uhr werden Jugendliche
in den vatikanischen Grotten unterhalb des Petersdoms am Grab Johannes Pauls II. eine
Rosenkranz-Andacht feiern. Der Feier steht der Kardinalvikar von Rom, Camillo Ruini,
vor. Kardinal Dziwisz wird am Schluss der Feier, die auch live nach Krakau übertragen
wird, einige Worte an die Jugendlichen richten. Zeitgleich finden außer in Krakau
Feiern in Tschenstochau und in Warschau statt. Dort wird der Pilsudski-Platz, der
einstige Aufmarschplatz der Kommunisten, durch Kerzenschein erhellt sein. An diesem
zentralen Ort im Herzen der polnischen Metropole versammelten sich zu den Gottesdiensten
Papst Johannes Pauls jeweils Hunderttausende Menschen. Am Mittwochabend werden sie
wieder da sein, um am dritten Todestag „ihres polnischen Papstes“ zu gedenken.