Die Europäische Union hat die Veröffentlichung des Anti-Koran-Films durch den niederländischen
Parlamentarier Geert Wilders kritisiert. Der Film verfolge keinen anderen Zweck, als
Hass zu schüren, erläuterte die slowenische EU-Präsidentschaft am Freitag in Brüssel.
Redefreiheit müsse mit Respekt für Religionen und andere Überzeugungen gebraucht werden.
Nicht durch Gewalt, sondern durch offenen Dialog könne gegenseitiges Verständnis vertieft
und gegenseitiger Respekt aufgebaut werden. - Wilders hatte den etwa 15 Minuten langen
Film überraschend am Donnerstagabend in niederländischer und in englischer Sprache
über die Internetadresse www.liveleak.com öffentlich gemacht. Der Film vermengt Archivaufnahmen
etwa von den Anschlägen in New York, Bilder von Muslimen sowie gesprochene Texte aus
dem Koran. Auch die von Muslimen weltweit heftig kritisierte Karikatur aus Dänemark,
die den Propheten Mohammed mit einem zur Bombe umfunktionierten Turban zeigt, spielt
dabei eine Rolle. Der Zeichner protestierte bereits gegen die Verwendung seiner Karikatur
in dem Streifen. „Der Film soll die Gefahren zeigen, die von Koran und Islam ausgehen.
Mir ging es nicht darum, Unruhen auszulösen“, kommentierte Wilders seinen Film. Journalisten
in Jordanien kündigten bereits rechtliche Schritte gegen den rechtspopulistischen
Politiker an. (kna/afp 28.03.2008 bp)