Die Regensburger Domspatzen
und Bischof Gerhard Ludwig Müller sind auf Pastoralreise in Südafrika. Anlass ist
das 50-jährige Jubiläum der Missionsarbeit der Mallersdorfer Schwestern. Zuvor hatten
die drei aus der Diözese Regensburg stammenden Bischöfe in Südafrika (Hubert Bucher,
Oswald Hirmer und Fritz Lobinger) Müller wiederholt zu einem Besuch eingeladen. „Es
geht darum, den Bischöfen und Missionaren, die hier tätig sind, unsere Solidarität
zu zeigen und ihr großartiges Werk weiter zu unterstützen“, so Müller. Am Telefon
berichtete er gegenüber Radio Vatikan: „Wir sind nur die Geber und die anderen
die Empfänger - von dieser Sichtweise sind wir heute doch weit entfernt. Es ist ein
gegenseitiges Geben und Nehmen und füreinander Einstehen. Wir treten hier nicht als
die Oberlehrer auf, sondern ich bin mit den Jugendlichen hierher gekommen, damit wir
einerseits selbst sehen, dass es auch woanders lebendige Kirche gibt und dass wir
uns am Glaubenszeugnis dieser Menschen durchaus orientieren und aufbauen können. Gleichzeitig
wollen wir zeigen: In Europa ist das Christentum keineswegs tot, sondern auch hier
gibt es junge Menschen, die ihren Glauben leben wollen.“ Es ist die erste Konzertreise
nach Afrika in der 1000-jährigen Geschichte der Regensburger Domspatzen. Ihr musikalisches
Glaubenszeugnis füge sich gut in eine Pastoralreise ein: „Die Kirchenmusik
und auch die Domspatzen sind ja nicht nur zur Verschönerung da und um die Pausen zu
füllen, sondern die Kirchenmusik dient auch zum Aufbau des Glaubens der Menschen.
Deshalb handelt es sich hier nicht nur um musikalische Darbietungen, sondern es sind
Lieder und Gesänge, die in die Liturgie eingefügt sind. Das kommt hier sehr gut an.
Aber es zeigt sich auch, dass unsere Jugendlichen Interesse haben für die afrikanische
Art der Musik, auch der Kirchenmusik.“ Doch bleiben die Domspatzen, das betont
Müller, dem gregorianischen Choral verpflichtet. Noch bis zum 1. April reisen die
Gäste aus Regensburg durch das gegensatzreiche Südafrika. Reisestationen sind sowohl
die Villenstadt Pretoria, als auch das Township Soveto vor Johannesburg. Bischof Müller: „Nach
Außen sieht alles ganz gut aus. Aber wenn man die Leute von den Kriminalitätsraten
berichten hört, und dass vieles im Zusammenwachsen der elf Ethnien und Sprachen, die
es hier gibt, noch zu Wünschen übrig lässt, dann möchte man beten und es den Menschen
hier wünschen, dass sie zu einem guten Zusammenleben in der Gesellschaft und im Staat
finden.“ (rv 28.03.2008 bp)