2008-03-28 14:32:27

China/D: Ohne Dialog kein Frieden


Die internationale Friedensbewegung Pax Christi in Deutschland hat zu einem „substanziellen Dialog“ der chinesischen Führung mit dem Dalai Lama aufgerufen. Pekings Kritik am religiösen Oberhaupt der Tibeter sei „unberechtigt und kontraproduktiv“, heißt es in einem am Freitag veröffentlichten Offenen Brief an den Stellvertreter des Dalai Lama in Europa und den chinesischen Botschafter in Deutschland. Pax Christi-Generalsekretär Reinhard Voß fordert darin die Freilassung aller allein wegen ihres friedlichen Protests inhaftierten Gefangenen, faire Gerichtsverfahren sowie den Ausschluss jeglicher Art von Folter und Misshandlung. Westliche Politiker sollten ihre Teilnahme an der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele solange überdenken, „bis es zu einer unabhängigen Untersuchung der gewaltsamen Ereignisse“ komme. Die Spiele könnten aber „ganz im Sinne ihrer ursprünglichen Gründerabsicht“ als Chance gesehen werden, so Voss.
Immer mehr europäische Politiker haben indes eine Teilnahme an den Feiern in Peking ausgeschlossen. Von Peking aus ist eine Gruppe ausländischer Diplomaten in die tibetische Hauptstadt Lhasa gereist. An der von der chinesischen Regierung organisierten Tour nehmen unter anderem Vertreter der USA, Großbritanniens und Frankreichs sowie aus Deutschland teil. Die USA begrüßten die Initiative, bezeichneten sie zugleich jedoch als ungenügend. Diplomaten und andere Menschen müssten die Möglichkeit erhalten, nicht nur Lhasa, sondern auch die umliegende Region zu besuchen. Erst am Mittwoch hatte die chinesische Regierung eine Reise für ausländische Journalisten nach Lhasa organisiert, die von tibetischen Mönchen zu Protesten genutzt wurde.

(pm/reuters 28.03.2008 bp)








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