Michail Gorbatschow, früherer Generalsekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen
Partei Russlands, hat Presseberichte zurückgewiesen, wonach er Christ sei. Er sei
nach wie vor Atheist, sagte er der russischen Nachrichtenagentur Interfax. Mehrere
Londoner Tageszeitungen hatten vor Ostern berichtet, dass sich der 77-Jährige öffentlich
als Christ zu erkennen gegeben habe. Am 19. März sei er mit seiner Tochter im italienischen
Assisi gewesen und habe dort etwa eine halbe Stunde lang auf Knien am Grab des Franz
von Assisi gebetet. Gorbatschow erklärte nun, er habe das Grab als Tourist und nicht
als Pilger besucht. Dennoch sei er sich der Bedeutung der Religion für die Gesellschaft
bewusst. Er besuche auch gerne Kirchen, Synagogen und Moscheen. Aber deswegen könne
man ihn nicht als Gläubigen bezeichnen. Ein Sprecher der Russisch-Orthodoxen Kirche
sagte jetzt gegenüber inländischen Medien, der frühere Sowjetpräsident sei „auf dem
Wege“ zum Christentum. Wenn er ankomme, werde man ihn willkommen heißen. (idea,
27.03.2008)