USA: Vatikanbotschafterin, „Papst und Bush können miteinander“
In drei Wochen beginnt
die erste große Apostolische Reise Papst Benedikts XVI. in diesem Jahr. Sie führt
in die Vereinigten Staaten von Amerika. Am 16. April, seinem einundachtzigsten Geburtstag,
trifft Benedikt XVI. in Washington mit Präsident George W. Bush zusammen, am 18. April
spricht er vor der UNO-Vollversammlung in New York. Wir haben im Vorfeld mit der
neuen US-Botschafterin am Heiligen Stuhl, Mary Ann Glendon, gesprochen. In der umstrittenen
Frage der Irak-Politik glaubt sie, mittlerweile eine Übereinstimmung zwischen USA
und Vatikan erkennen zu können – ablesbar sei dies an den Stellungnahmen der USA und
des Heiligen Stuhls zur Ermordung des Erzbischofs von Mossul, Paulos Faradsch Rahho.
Beide Statements hätten Gewalt, Terrorismus und besonders den Missbrauch von Religion
als Vorwand für Terrorismus verurteilt, so Glendon „Natürlich geht es
sowohl dem Heiligen Stuhl als auch den Vereinigten Staaten vor allem um den Schutz
der Christen und anderer Minderheiten im Irak. Beide sind dafür, alles nur Mögliche
dafür zu tun. Aber das ist nicht einfach mit Blick auf die Elemente in der irakischen
Gesellschaft, die dieses gemeinsame Ziel unterminieren wollen. Nach anfänglichen Meinungsverschiedenheiten
stimmen wir nun darin überein, dass es gemeinsames Ziel ist, eine freie und demokratische
Gesellschaft zu fördern, in der Menschen aller Religionen geschützt werden. Allerdings
muss noch viel dafür geschehen. Ich denke wir machen Fortschritte, aber es ist sehr,
sehr schwierig.“
Glendon meint einen „guten Draht“ zwischen
Präsident und Papst an der Wortwahl der Pressemitteilung des Weißen Hauses ablesen
zu können. Dort heißt es, beide wollten ihren Austausch über die Bedeutung von Glaube
und Vernunft fortsetzen und so ihre gemeinsamen Ziele verfolgen.
„Ich denke,
das ist wichtig, weil das Wort „fortsetzen“ zeigt, dass bei der letzten Begegnung
offenbar eine persönliche Beziehung aufgebaut werden konnte. Sie sind, wie man so
sagt, gut miteinander ausgekommen. Beide betonten damals im Anschluss, sie hätten
die Begegnung geschätzt – ich denke, darauf können sie aufbauen. Und es ist bezeichnend,
dass von Glaube und Vernunft die Rede ist, einem der wichtigsten Themen dieses Pontifikats
überhaupt. Und wenn von gemeinsamen Zielen die Rede ist, dann ist damit die Förderung
von Toleranz gemeint und die Verständigung von Kulturen und Religionen. Es geht um
die Friedensbemühungen im Mittleren Osten und anderen Krisenregionen und die Förderung
der Menschenrechte, besonders der Religionsfreiheit.“