Der katholische Glaube
wird gerade in der heutigen Zeit wieder attraktiv. Das glaubt der frühere Verfassungsrichter
Paul Kirchhof. Im Gespräch mit Radio Vatikan meinte der Heidelberger Professor: „Ich
glaube, gerade in unserer Gegenwart, in der die Kulturen aufeinanderprallen, in der
wir das Problem eines weltweiten Terrorismus haben, in der die Weltoffenheit der Märkte
die unterschiedliche Verteilung der Güter bewusst macht, zeigt sich dieser Glaube
als die Antwort auf unsere Zukunft. Der Grundgedanke - dass jeder Mensch die gleiche
Würde hat – kommt aus Griechenland und aus dem Judentum; er hat aber im Christentum
seine wesentliche Ausprägung erfahren. Der Mensch ist Ebenbild Gottes, Gott ist Mensch
geworden. Das ist ein nahezu revolutionärer Gedanke. Das heißt: Jeder Mensch kann
diesem Gott eine Heimat geben! Das ist ja ein radikaler Gleichheits- und Freiheitssatz,
wie es ihn in der Rechtsgeschichte als solchen noch nie gegeben hat. Und er ist gegenwärtig,
wo wir in der Offenheit der Welt die Verschiedenheit der Menschen, aber auch der Völker,
der Gruppen, der Kulturen empfinden, aktueller denn je.“
„Menschen in der
Zeit“ – unter diesem Titel steht am kommenden Sonntag unsere ausführliche Gesprächssendung
mit Prof. Kirchhof.