Die Kirche in Guatemala wird gegenüber den Ungerechtigkeiten im Land nicht schweigen.
„Schlimmer als die Armut ist die Gewalt, die uns in die Knie zwingt“, sagte der Bischof
von San Marcos, Alvaro Ramazzini Imeri in seiner Osterbotschaft. „Mit Schmerz und
Sorge“ beobachtet die Kirche auch das Drama der Migranten in den Vereinigten Staaten,
so Ramazzini. Die Ausweisungen stellten die Familien in Guatemala vor große Probleme.
Einerseits müssen die Familien das Geld für die Rückkehr der auch in Mexiko aufgegriffenen
Papierlosen aufbringen. Andererseits entgehen ihnen die wichtigen Einkünfte aus den
Rücküberweisungen der Migranten, die letztes Jahr Medienangaben zufolge vier Milliarden
Dollar betrugen. In den USA sollen nach Schätzungen etwa 1,2 Millionen Guatemalteken
leben, 60 Prozent davon ohne Aufenthaltserlaubnis. Allein in den ersten Monaten dieses
Jahres wiesen die USA 4.300 Guatemalteken aus; 2007 waren es insgesamt fast 24.000
gewesen, deutlich mehr als die gut 18.000 im Jahr davor. (rv 24.03.2008 bf)