Mit der Chrisam-Messe
im Petersdom hat Papst Benedikt XVI. am Donnerstagmorgen die großen Feiern der Kar-
und Ostertage eröffnet. Gemeinsam mit den in Rom anwesenden Kardinälen, Bischöfen
und Priestern weihte er die heiligen Öle, die bei der Spendung von Taufe, Firmung,
Krankensalbung sowie bei Weihen verwendet werden. In seiner Predigt rief Benedikt
XVI. die Priester zu Sorgfalt und Ehrfurcht in ihrem liturgischen Dienst auf.
„Der
Priester muss jemand sein, der wacht. Er muss wachsam sein angesichts der bedrängenden
Mächte des Bösen. Er muss die Welt wach halten für Gott. Er muss einer sein, der steht:
aufrecht gegen die Strömungen der Zeit. Aufrecht in der Wahrheit. Aufrecht im Einsatz
für das Gute. Das Stehen vor Gott muss im Innersten auch ein Eintreten für den Menschen
beim Herrn sein, der seinerseits für uns eintritt beim Vater.“
Zugleich
mahnte der Papst zu Gehorsam gegenüber dem Lehramt:
„Dieser grundlegende
Gehorsam, der zum Menschsein gehört, wird im Priester noch konkreter: Wir verkündigen
nicht uns selbst, sondern ihn und sein Wort, das wir uns nicht selber haben ausdenken
können. Wir erfinden uns die Kirche nicht, wie wir sie gerne hätten, sondern wir verkündigen
das Wort Christi in rechter Weise nur in Gemeinschaft mit seinem Leib, der die Kirche
ist. Unser Gehorsam ist ein Glauben mit der Kirche, ein Denken und Sprechen mit der
Kirche und ein Dienen mit ihr.“
Benedikt XVI. setzt die Feiern am Donnerstagnachmittag
mit dem Gedenken an das Letzte Abendmahl Jesu fort. Bei der Messe in der Lateranbasilika
wird er zwölf Priestern die Füße waschen, wie es Jesus laut Überlieferung bei seinen
Aposteln tat.
Radio Vatikan überträgt die Feier mit deutschem Kommentar
live. (rv/kna 20.03.2008 mg)