Nein zu Gewalt im
Tibet – Ja zum Dialog und zur Toleranz. Das ist der Aufruf von Papst Benedikt XVI.
am Schluss der Generalaudienz. In der Audienzhalle waren an diesem Mittwochrund 15.000
Pilger anwesend.
„Mit großer Sorge verfolge ich in diesen Tagen die Entwicklungen
im Tibet. Mein väterliches Herz fühlt die Trauer und das Leid vieler Menschen. Das
Geheimnis der Passion und des Todes Jesu, das wir in dieser Heiligen Woche erleben,
möge uns helfen, sensibler auf ihre Situation einzugehen.“
China hat derweil
im Tibet-Konflikt abermals seine Rhetorik gegen den Dalai Lama verschärft und spricht
von einem „Kampf auf Leben und Tod“. Der Papst zeigte sich bedrückt über dieses Vorgehen:
„Mit Gewalt lassen sich keine Probleme lösen – im Gegenteil: Gewalt vermehrt
die Probleme. Ich lade dazu ein, sich mit mir im Gebet zu vereinen: Bitten wir den
allmächtigen Gott, der die Quelle des Lichts ist, den Geist aller Menschen zu erleuchten
und jedem Einzelnen Mut zu schenken, den Weg des Dialogs und der Toleranz zu wählen.“
Auch
in der Umgebung des Papstes werden die Vorgänge in der chinesischen Provinz Tibet
mit Sorge registriert. Der Doyen des Kardinalskollegiums, Kardinal Angelo Sodano,
erklärte auf Nachfragen von Journalisten: „Die Rechte der Völker dürfen nicht mit
Füßen getreten und die Menschenrechte dürfen niemandem verweigert werden.“ Der Vatikan
sei „dem tibetischen wie dem chinesischen Volk nahe“ und hoffe, „dass die Eintracht
wieder zurückkehrt“. (rv/agenturen/repubblica 19.03.2008 mg/sk)