Vatikan / China: Wie geht es nach dem Papstbrief weiter?
Im Vatikan ist über die Situation in China gesprochen worden. In einer Mitteilung
des Pressesaals vom Donnerstag heißt es, die Teilnehmer eines dreitägigen Treffens
vom 10. bis 12. März hätten sich vor allem über die Aufnahme des China-Briefs des
Papstes vom 27. Mai vergangenen Jahres ausgetauscht. Schwerpunkte waren die „Evangelisierung
in einer globalisierten Welt“, die Anwendung des Kirchenverständnisses des Zweiten
Vatikanischen Konzils im Land, die Versöhnung im Innern der katholischen Kirche in
China und weitere pastorale Fragen. Das Treffen habe außerdem einem Erfahrungsaustausch
unter den Kommissionsmitgliedern gedient. Papst Benedikt XVI. erinnerte bei einer
Audienz zum Abschluss des Treffens am Mittwoch an den 24. Mai, dem neu eingerichteten
Internationalen Tags des Gebets für die Kirche in China. Der Papst hatte in dem
Schreiben Katholiken in China, die in eine staatlich kontrollierte und eine Untergrundkirche
gespalten sind, zur Einheit aufgerufen. Darin hatte er betont, die katholische Kirche
strebe keinen politischen Einfluss an. Der Vatikan bemüht sich seit Jahren um eine
Verbesserung der Kontakte zu Peking. China hatte Mitte der 50er Jahre die diplomatischen
Beziehungen zum Vatikan abgebrochen, nachdem der Heilige Stuhl Taiwan anerkannt hatte.
Die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen setzt aus chinesischer Sicht den
Abbruch der Kontakte zwischen dem Vatikan und Taiwan voraus. (rv 13.03.2008 mc)