2008-03-10 12:33:25

Spanien: Navarro-Valls hofft jetzt auf versöhnlichen Zapatero


RealAudioMP3 Der sozialistische Regierungschef Joseluis Zapatero hat die Parlamentswahlen haushoch gewonnen. Von kirchlicher Seite gibt es dazu bisher keine Stellungnahme. Immer wieder waren in den letzten vier Jahren Regierung und Bischöfe wegen Gesetzesprojekten zu Ehe und Familie bzw. zum Lebensschutz aneinandergeraten.
„Zapatero hat wohl vom positiven Wirtschaftstrend profitiert“, meint der frühere Sprecher von Papst Johannes Paul II., der spanische Journalist Joaquin Navarro-Valls. Und fügt hinzu:
„An den ethischen Themen wird sein Sieg wohl nicht gelegen haben. Denn da hat er alles getan, was nur möglich ist, um die Sensibilität der Katholiken zu verletzen.“
Navarro hofft für die nächsten vier Jahre auf einen versöhnlicheren Zapatero. „Die absolute Mehrheit könnte ihm helfen, künftig Entscheidungen weniger im ideologischen und mehr im sozialen Bereich zu treffen“, so Navarro in einem Zeitungsgespräch. „Ich glaube, auch er spürt, dass eine größere nationale Einigkeit nötig ist.“
Nach dem Mord an einem sozialistischen Politiker im Baskenland war der Wahlkampf zwei Tage vor der Wahl abgebrochen worden. Isaias Carrasco, früherer Stadtrat im baskischen Städtchen Mondragon, wurde vor den Augen seiner Frau und einer Tochter von mutmaßlichen ETA-Terroristen erschossen. Der Erzbischof von San Sebastian, Juan Maria Uriarte, feierte unter großer Anteilnahme der Bevölkerung die Beerdigung des Ermordeten. Dabei forderte er die Basken auf, im Kampf gegen den Terror nicht nachzulassen:

„Unsere Freiheit im Geiste drängt uns dazu, jetzt in diesem entscheidenden politischen Moment unser Wahlrecht auszuüben – und zwar ohne jeden Zwang und ohne jeden Druck auf unseren Willen. Unsere Solidarität, die allen Leidenden gilt, gilt heute in besonderer Weise der Familie des Ermordeten... und allen, die wie er zum Opfer wurden.“

(rv 10.03.2008 sk)







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