Wie vor vier Jahren
wird auch die Wahl an diesem Sonntag vom Terror überschattet. Erwartet wird ein knappes
Rennen zwischen dem regierenden Sozialisten Joseluis Zapatero und dem Konservativen
Mariano Rajoy. Der frühere sozialistische Stadtrat Isaias Carrasco war am Freitag
von drei Schüssen getroffen worden, als er aus seinem Wagen stieg, um zur Arbeit zu
gehen. Zapatero machte die baskische Untergrundorganisation ETA für den Anschlag
verantwortlich. Nach dem Mord an Carrasco brachen die beiden großen Parteien ihren
Wahlkampf ab. Am Samstag nahmen bei einer Trauerfeier im Baskenland rund 3000 Menschen
Abschied von dem Getöteten. Der Bischof von San Sebastian, Juan Maria Uriarte, rief
die Basken auf, in ihrem Kampf gegen die ETA nicht nachzulassen. Sollte Zapatero
die Wahl für sich entscheiden, wovon bis zum Anschlag mehrheitlich ausgegangen wurde,
kann sich die katholische Kirche Spaniens auf vier weitere magere Jahre einstellen.
Sie und der smarte Zapatero liegen seit langem über Kreuz. Der Erzbischof von Madrid
und wieder gewählte Vorsitzende der spanischen Bischofskonferenz, schlug jetzt versöhnliche
Töne an. Kardinal Antonio Maria Rouco Varela erklärte diese Woche, die Bischöfe suchten
die „loyale Zusammenarbeit“ mit Politik und Gesellschaft und hätten dabei „vor allem
das öffentliche Wohl aller im Auge“. Im Audiofile ein Feature von Stefan von Kempis,
am Mikrofon Pater Max Cappabianca. (rv/dw 09.03.2008 bp/sk)