2008-03-09 14:20:09

Papst in Jugendzentrum: Unsterblichkeit nicht gleich „Leben in Fülle"


RealAudioMP3 Zum 25. Jubiläum des Jugendzentrums San Lorenzo unweit des Vatikans hat Papst Benedikt an diesem Sonntag dort die Messe gefeiert. Die internationale Anlaufstelle empfängt jährlich rund 20.000 Jugendliche aus 70 Ländern. Jeden Freitag kommen Kurienmitarbeiter oder Bischöfe zum Gottesdienst ins Zentrum und stellen sich den Fragen der jungen Menschen. Auch Kardinal Joseph Ratzinger war mehrmals hier. Bekannt geworden ist die schlichte innen unverkleidete Backsteinkirche durch das Weltjugendtagskreuz. Das Originalgeschenk von Papst Johannes Paul II. wird stets hier aufbewahrt.

Jugendliche und Kardinäle begrüßten Papst Benedikt in San Lorenzo in Piscibus, darunter der deutsche Paul Josef Cordes. Er hatte die Idee zum Jugendzentrum, nach seiner Kardinalserhebung im Herbst vergangenen Jahres wurde San Lorenzo seine Titelkirche. Ein weiterer deutscher war Konzelebrant im Gottesdienst, der Kurienbischof Josef Clemens, Sekretär im Päpstlichen Laienrat, der eine eigene Unterabteilung Jugend hält.

In seiner Predigt konzentrierte Benedikt XVI. sich voll und ganz auf das Evangelium des fünften Fastensonntags. Die „Auferweckung des Lazarus“ bei Johannes erkläre „was Leben und was Tot ist, was Leben und was Sterben ist“, so der Papst in einer völlig frei gehaltenen Ansprache. Der Mensch sei Teil eines großen Ganzen, übersteige aber gleichzeitig diesen Biokosmos. „Der Mensch bleibt Mensch mit all seiner Würde, auch als Embryo oder im Koma. … Es dürstet ihn nach der Unendlichkeit. Er will die Quelle des Lebens, er will das Leben selbst finden.“
Die Wissenschaft, vor allem die Medizin, führe einen steten Kampf des Lebens gegen den Tod, so Benedikt, „will die Medizin der Unsterblichkeit finden“. Doch selbst eine entsprechende Tablette bliebe eine irdische Medizin. „Die Welt würde sich mit alten Menschen füllen, und für junge wäre kein Platz.“
Das „Leben in Fülle“, das Jesus verheißt, dürfe nicht mit einem Leben verwechselt werden, in dem alles möglich und alles erlaubt ist. Das hieße „für die toten Dinge, für den Tod leben”. Die Kirchenväter hätten vielmehr die Eucharistie das „Mittel der Unsterblichkeit“ genannt, so Benedikt. „Leben in Fülle“ bedeute ein „Leben in Gemeinschaft mit dem wahren Leben und der unendlichen Liebe“. Wer ein solches „Leben in Fülle“ habe, schenke auch anderen das Leben.

(rv 09.03.2008 bp)








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