Eine bessere Vorbereitung der Beichtväter ist unbedingt nötig, damit das Sakrament
der Versöhnung bei den Gläubigen einen größeren Zuspruch findet. Das erklärte Bischof
Gianfranco Girotti, jetzt in Rom. Der Regent der „Penitenzieria Apostolica“ hatte
in der vergangenen Woche Priester zu einem Fortbildungskurs über das heikle Thema
„Forum internum - Gewissensfragen“ eingeladen. Insgesamt betonte er die Notwendigkeit
von Fingerspitzengefühlt und Geduld bei der Ausübung des Dienstes als Beichtvater.
Gegenüber dem „L´Osservatore Romano“ sagte Bischof Girotti, dass die Beichte generell
in einer Krise stecke; dabei sei sie doch der „Schlüssel zum Heil und zur Rettung
der Seelen“. Im katholischen Italien sinke die Zahl derjenigen, für die das Bußsakrament
eine Selbstverständlichkeit darstelle, sagte er und zitierte dabei eine Umfrage der
Katholischen Universität Mailand. Nach der Studie aus dem Jahr 1998 halten 30 Prozent
aller Italiener die persönliche Beichte für überflüssig. Rund 10 Prozent sind der
Meinung, der Priester stehe in der unmittelbaren Beziehung zu Gott eher im Wege, und
für rund 20 Prozent ist es sehr schwierig, mit jemand anderem über ihre Sünden zu
sprechen. Die Apostolische Pönitentiarie ist neben dem Obersten Gerichtshof der Apostolischen
Signatur und der Römischen Rota der dritte oberste Gerichtshof der katholischen Kirche.
Zu den Aufgaben der Apostolischen Pönitentiarie gehören die Gewährung von Gnadenerweisen,
das Ablasswesen, Absolutionen, Dispensen und der Nachlass von Strafen. (zenit 08.03.2008
mg)