Die Bischöfe von Kolumbien und seinen Nachbarländern Ecuador und Venezuela versuchen,
einen drohenden Militärkonflikt abzuwenden. Hintergrund ist der Streit über die FARC-Rebellen,
die Kolumbien bekämpft, die aber von den Linksregierungen der angrenzenden Staaten
eine gewisse Unterstützung erfahren. Der Erzbischof der kolumbianischen Hauptstadt
Bogota, Kardinal Pedro Rubiano Saenz, bittet alle seine Landsleute, am Freitag um
12 Uhr ein Vaterunser für den Frieden zu beten. Die Bischofskonferenz von Venezuela
schreibt in einer Botschaft an die Völker der Region: „Mit Gewalt, Hass und Krieg
lässt sich nichts Positives oder Dauerhaftes schaffen.“ Die Bischofskonferenz von
Ecuador wiederum ruft die Verantwortlichen der Staaten zu einem „ehrlichen Dialog“
auf. – Die politische Krise in der Region spitzt sich derweil weiter zu. Venezuelas
Präsident Hugo Chavez will gegen Kolumbien Sanktionen verhängen; er traf sich in Carascas
mit seinem ecuadorianischen Kollegen Rafael Correa. Beide kritisierten heftig den
kolumbianischen Präsidenten Alvaro Uribe für seine Militäraktion, bei der vor wenigen
Tagen ein kolumbianischer Rebellenführer auf ecuadorianischem Gebiet getötet wurde.
Die Organisation Amerikanischer Staaten kritisierte Kolumbien, verurteilte das Land
aber nicht formell. Venezuela soll mittlerweile 9.000 zusätzliche Soldaten an der
Grenze zu Kolumbien zusammengezogen haben.