Die Kirche muss sich nach den Worten des Wiener Pastoraltheologen Paul Zulehner für
globale Gerechtigkeit einsetzen. Sie sei im Unterschied zu den anderen „Agenturen
der sozialen Gerechtigkeit“ wie Gewerkschaften oder Sozialdemokraten der einzige „global
player“, sagte Zulehner am Dienstag in Nürnberg. Die Kirche könne verhindern, dass
die internationale Solidarität nationalistisch unterwandert wird. Zugleich warnte
der Theologe vor Tendenzen, das Kirchesein allein auf Spiritualität zu reduzieren.
Vielmehr gehörten Spiritualität und Solidarität untrennbar zusammen. Ziel der Kirche
müsse sein, nicht Politik zu machen, sondern „Menschen mit hoher Kompetenz auszustatten,
damit sie in die Politik gehen können“. Dies sei vordringlich die Aufgabe katholischer
Bildungsarbeit.