2008-03-03 15:28:59

Kolumbien: Kirche fordert Friedensprozess


Die katholische Kirche fordert eine Erneuerung des Friedensprozesses im Land. Nach dem Tod von Raul Reyes, der „Nummer zwei“ in der Hierarchie der FARC-Rebellen, rief der Generalsekretär der Kolumbianischen Bischofskonferenz, Fabian Marulanda, am Sonntag die Rebellen auf, endlich den Weg des Friedens einzuschlagen. Die FARC müsse jetzt einen wirklichen Friedensprozess einleiten, um diesen langen bewaffneten Konflikt endlich zu beenden.
Am Samstag war der 59 Jahre alte Raul Reyes – der mit bürgerlichen Namen Luis Edgar Devia heißt – im kolumbianisch-ecuadorianischem Grenzgebiet bei einem Feuergefecht mit der kolumbianischen Armee ums Leben gekommen. Venezuela und Ecuador haben ihre Truppen an die Grenze zu Kolumbien beordert. Venezuelas Präsident Hugo Chavez kündigte zudem die Verlegung von Panzern und die Mobilmachung der Luftwaffe an. Sein Verbündeter, Ecuadors Staatschef Rafael Correa, zog seinen Botschafter aus dem Nachbarland ab.
Kolumbianische Sicherheitskräfte erklärten, bei dem Angriff auf das FARC-Lager in Ecuador seien Dokumente gefunden worden, die eine Verbindung zwischen Correa und den Rebellen zeigten. Der Tod des Rebellen-Kommandanten galt als schwerer Rückschlag für die kolumbianischen Aufständischen.
Beobachter fürchten, dass die jüngste Zuspitzung des bewaffneten Konfliktes in Kolumbien auch das Leben der prominentesten FARC-Geisel gefährden könnte: Die ehemalige Präsidentschaftskandidatin Ingrid Betancourt befindet sich seit sechs Jahren in Geiselhaft und soll nach Angaben ehemaliger Mitgeiseln aufgrund der schlechten Haftbedingungen erkrankt sein. Durch den Tod Reyes' seien die Chancen auf eine baldige Freilassung deutlich gesunken.
(kna/reuters 03.03.2008 bp)








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