Frieden in Gaza und im Irak – das war der Inhalt von zwei Appellen, die der Papst
beim Angelus an die Welt gerichtet hat. Die Verantwortlichen im Nahen Osten rief der
Papst dazu auf, der Gewalt im Gazastreifen „ohne Vorbedingungen“ ein Ende zu bereiten.
Das Ausmaß der Spannungen im Gaza-Streifen sei nur noch schwer zu ertragen, so Benedikt
vom Fenster seines Arbeitszimmers aus. „Nur im absoluten Respekt vor dem menschlichen
Leben, auch dem des Feindes, kann der jungen Generation beider Völker, die ihre Wurzeln
im Heiligen Land haben, die Hoffnung auf Frieden und Zusammenleben vermittelt werden“.
Christen in aller Welt sollten um Frieden im Land Jesu beten, bat er. Wegen ständigen
Raketenbeschusses vom Gaza-Streifen aus steht Israel offenbar kurz vor einem Einmarsch
im Gazastreifen. Bei Vergeltungsaktionen der israelischen Armee kamen am Samstag im
von der Hamas beherrschten Gaza-Streifen mehr als fünfzig Palästinenser ums Leben.
Mit
Blick auf den Irak hat Papst Benedikt XVI. um eine Freilassung des entführten chaldäischen
Erzbischofs von Mossul gebeten. Die Geiselnehmer sollten Erzbischof Paul Faraj Rahho
so schnell wie möglich wieder auf freien Fuß setzen, so der Papst beim Angelus. Die
internationale Gemeinschaft solle außerdem noch mehr für den Frieden und die Sicherheit
im Irak tun: „Man darf dem Land nicht die Zukunft vorenthalten, auf die es ein Recht
hat.“ Er schließe sich dem Aufruf des chaldäischen Patriarchen, Kardinal Emmanuel
III. Delly, an, der auch aufgrund der angegriffenen Gesundheit von Rahho dessen sofortige
Freilassung gefordert habe. Zugleich betete er für die drei jungen Männer, die bei
der Entführung getötet wurden. Den leidgeprüften Christen im Irak, vor allem der chaldäischen
Kirche, sicherte Benedikt XVI. das Gebet und die Solidarität der Weltkirche zu. –