2008-03-01 14:41:22

D: Weder „Oberbischof“ noch Spaltungen in Bayern


Eine „gute Priesterausbildung ist absolute Notwendigkeit“. Das betonten jetzt die bayerischen Bischöfe auf ihrer Frühjahrsvollversammlung. Studium und spirituelle Begleitung sollten die unterschiedlichen Lebenswege aber auch die wachsenden gesellschaftlichen Herausforderungen aufgreifen. Der neue Vorsitzende der Freisinger Bischofskonferenz, Erzbischof Reinhard Marx, sprach sich für den Erhalt der Katholischen
Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) aus. Als Träger engagierten sich die bayerischen Bistümer „finanziell erheblich“ für die im deutschen Sprachraum einzigartige Einrichtung, sagte Marx am Donnerstag in Freising zum Abschluss des Bischofstreffens. Weitere Themen waren unter anderem die Jugendarbeit und die kirchliche Schwangerenberatung.
Zwei Jahre vor dem nächsten Ökumenischen Kirchentag in München sprach Marx von ökumenischen Wissenslücken bei den Christen. Die Kenntnisse von Katholiken wie Protestanten über die jeweils andere Konfession seien „relativ dünn“. Evangelische Landesbischöfe hätten ihm bestätigt, dass es „auf beiden Seiten eine gewisse Theologievergessenheit“ gebe. Der gemeinsame Kirchentag müsse daher auch dafür genutzt werden, solche Lücken zu schließen.
Spekulationen, wonach es unter den bayerischen Bischöfen „Spaltungen“ gebe, wies Marx zurück: Er könne nur unterstreichen, dass die Vollversammlung in einer „ausgezeichneten Atmosphäre, in großer Mitbrüderlichkeit und Einmütigkeit“ stattgefunden habe. Marx, der als erstmals die Vollversammlung leitete, fügte hinzu: „Ich bin nicht der Oberbischof von Bayern und habe an die einzelnen Mitbrüder keine Anweisungen zu geben.“
Die Äußerungen des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz und Erzbischofs von Freiburg, Robert Zollitsch, zum Zölibat in einem Interview des „Spiegel“ sah Marx falsch interpretiert. „In keinem Fall“ sei es das Anliegen von Zollitsch gewesen, eine Zölibatsdebatte in Gang zu bringen. Er könne in den Interviewäußerungen von Zollitsch eine solche Intention nicht erkennen. Den jungen Männern, die sich jetzt auf den Weg des Priestertums begeben, müsse geholfen werden, den Zölibat „als eine positive, nicht defizitäre Lebensform zu entdecken“. Alles andere halte er für wenig hilfreich, so Marx.
Zur Freisinger Bischofskonferenz zählen die sieben bayerischen Bistümer in den beiden Kirchenprovinzen München-Freising und Bamberg, sowie aus historischen Gründen das Bistum Speyer. Der Münchner Erzbischof ist geborener Vorsitzender dieses in Deutschland beispiellosen Zusammenschlusses. Die eigenständigen Tagungen finden seit 1867 statt.
(pm 01.03.2008 bp)








All the contents on this site are copyrighted ©.