Der Vatikan hat die internationale Gemeinschaft aufgerufen, stärker gegen den Einsatz
von Kindersoldaten vorzugehen. Die Zwangsrekrutierung Minderjähriger sei eine „enorme
Tragödie“, so der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei den UNO-Organisationen
in Genf, in der Vatikanzeitung „Osservatore Romano“ (Freitagsausgabe). Länder, in
denen Kindersoldaten eingesetzt werden, dürften keine Waffenlieferungen und militärische
Hilfe mehr aus dem Ausland erhalten, so Erzbischof Silvano Tomasi. Außerdem müssten
den verantwortlichen Milizenführern Finanztransaktionen und Reisen ins Ausland erschwert
werden, forderte der Vatikanmann in Bern. Der Erzbischof verwies darauf, dass nach
UNO-Schätzungen rund 250.000 Kinder und Jugendliche in bewaffneten Konflikten eingesetzt
werden. - Papst Benedikt XVI. hatte Anfang Februar bei der Generalaudienz die ehemalige
Kindersoldatin China Keitetsi gesegnet. (or/rv 29.02.2008 bp)