2008-02-29 15:43:39

Kenia: Kirchen hoffen auf Frieden


RealAudioMP3 Hoffnung auf Frieden in Kenia: Zwei Monate nach der umstrittenen Präsidentenwahl haben sich Präsident Mwai Kibaki und Oppositionsführer Raila Odinga auf eine Teilung der Macht geeinigt und damit die Weichen für ein Ende des blutigen Konflikts gestellt. Kirchliche Vertreter sprachen von einer „frohen Botschaft“ und einem Meilenstein für das Land.
Ist das der Durchbruch, haben wir Jürgen Prieske gefragt, freier Berater bei Caritas International in Kenia: „Durchbruch zum Frieden, da hofft natürlich jeder darauf, es ist zumindest ein Schritt in die richtige Richtung, damit die Gewalt sich nicht weiter ausbreitet.“
In einem Abkommen erkennt die Opposition Kibaki als Präsidenten an und stellt dafür im Gegenzug den künftigen Premierminister. Odinga forderte erneut, die Position des Premierministers in der Verfassung zu verankern.
Prieske zu den Hintergründen: „Zuvor wurde verhandelt, dass es einen Premierminister geben soll, der keine Machtbefugnis hat, sondern eher ein Repräsentant sein sollte. Davon ist man abgekommen. Der Premierminister kontrolliert letztlich, was der Präsident vorgibt. Kritischer Punkt ist, dass die Koalition jederzeit einseitig aufgelöst werden kann.“
Beide Seiten erklärten, zunächst gehe es um den Wiederaufbau des Landes. Nach der Wahl Ende Dezember hatten sowohl Kibaki als auch Odinga den Sieg für sich beansprucht. bei den anschließenden Unruhen waren etwa 1.500 Menschen getötet worden, mehr als 200.000 sind auf der Flucht. Beobachter befürchten jetzt eine Spaltung des Landes in eine Kibaki- und eine Odinga-Provinz, entsprechend ihrer Zugehörigkeit zu den unterschiedlichen Volksgruppen. Der Caritas-Berater glaubt nicht daran:
„Wenn man die ethnische Verteilung der Bevölkerungsgruppen im Land sieht, und unterstellt, dass sie den einen oder anderen Politiker unterstützen, dann würde das wie eine Teilung aussehen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das tatsächlich stattfinden wird, denn beide Seiten sind stark voneinander abhängig.“
Nun müsse das Parlament die nötigen Gesetze schaffen, sagte der frühere Generalsekretär der Vereinten Nationen, Kofi Annan, der in dem Konflikt vermittelt hat. Prieske hält – mit Blick auf die örtliche Presse und die öffentliche Meinung – die Ausdauer Annans für einen entscheidenden Beitrag zum sich abzeichnenden Frieden.
(rv/dw/domradio 29.02.2008 bp)








All the contents on this site are copyrighted ©.