2008-02-28 15:29:51

Vatikan/Kuba: Bertone will helfen


Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone zieht nach seiner sechstägigen Reise nach Kuba eine positive Bilanz. Positiv waren für ihn nicht nur die Begegnung mit der Kirche auf Kuba, sondern auch die Treffen mit den zivilen Autoritäten des Landes. Bertone sagte Kuba Hilfe bei der Überwindung der schweren Wirtschaftskrise zu, wie der Kardinalstaatssekretär im Gespräch mit Radio Vatikan betonte.

„Das Embargo der USA wie auch die Sanktionen seitens der Europäischen Union sind sehr starke Maßnahmen, unter denen die Bevölkerung außerordentlich leidet. Bestraft werden die Familien, die Kinder und Jugendlichen. Ich habe zugesichert, dass der Heilige Stuhl sich dafür einsetzen wird, dass diese Sanktionen gemildert, wenn nicht aufgehoben werden. Das muss natürlich auf Kuba eine Entwicklung hin zu mehr Freiheit nach sich ziehen, hin zu einer größeren Anerkennung der Personenrechte, der sozialen wie politischen und wirtschaftlichen Rechte.“

Am Montag war Bertone mit dem neuen Präsidenten Raul Castro zusammengetroffen. Dieser sei „ein sehr realistischer Mann“, so Bertone nach der ersten Begegnung mit dem Neugewählten. 55 Minuten dauerte das Vier-Augen-Gespräch über „konkrete Probleme“.

„Raul Castro ist bereit, über alles zu sprechen. Ihm liegt daran, die Werte und Ideale zu erhalten. Kuba hatte die großen Ideale der Revolution, die jetzt am Untergehen sind. Kuba befindet sich in einer Übergangsphase. Natürlich habe ich mit dem Präsidenten auch über das Problem der Gefangenen – nicht nur der politischen Häftlinge – gesprochen, und über die Gefangenpastoral. Ich habe ihm auch eine Liste mit Namen von Häftlingen übergeben, über die man aus humanitären Gründen nachdenken sollte. Sowohl die Souveränität des Staates als auch die Rechte der einzelnen Personen sollten gewahrt bleiben. Als katholische Kirche haben wir um mehr Möglichkeiten für die Seelsorge an den Häftlingen gebeten.“

„Ich möchte in diesen Tagen einen neuen Impuls im Weg der Beziehungen zwischen Kirche und kubanischen Autoritäten sehen“, sagte Bertone am Mittwoch zum Abschied in Havanna. Diese Beziehungen würden zwar immer eine Herausforderung bleiben, aber gleichzeitig voller Gelegenheiten, das Wohl der Kubaner voranzubringen. Ausdrücklich bedankte sich der Kardinalstaatssekretär bei Raul Castro, dem er Erfolg für seine neue Aufgabe im Dienst seines Landes wünschte. Er sei sich darüber im klaren, dass das Land sich in einem besonderen Moment seiner Geschichte befinde.
(rv 28.02.2008 bp/gs)








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