Vatikan: „Umweltschützer müssen auch Lebensschützer sein“
Umweltschutz und Lebensschutz
haben dasselbe Ziel, und zwar den Respekt der „göttlichen Ordnung“. Das betont der
Sekretär des Päpstlichen Friedensrates, Bischof Giampaolo Crepaldi, gegenüber Radio
Vatikan. Zusammen mit dem italienischen Wissenschaftler Paolo Togni hat Crepaldi ein
Buch geschrieben, in dem er den Zusammenhang zwischen der Soziallehre der Kirche und
dem Umweltschutz analysiert. Darin kritisiert Bischof Crepaldi eine so genannte „Ideologie
des Umweltschutzes“.
„Die so genannten Verteidiger des Umweltschutzes vertreten
häufig eine Ideologie. Sie haben zwar eine achtbare Einstellung gegenüber der Natur
und scheuen sich nicht, mit spektakulären Aktionen auf ihre Anliegen aufmerksam zu
machen. Doch von diesen Kreisen kommt dann keine Unterstützung, wenn es um den Lebensschutz
geht. Ein Beispiel: Die Umweltschützer sind besorgt über das Aussterben der Tiger
in Indien, sagen aber nichts über den Umgang mit menschlichen Embryonen.“
Deshalb
müsse sich jeder, der den Umweltschutz als wichtig erachtet, gleichzeitig auch den
Lebensschutz verteidigen.
„Das ist auch die Botschaft, die uns die Soziallehre
der katholischen Kirche mitteilt. Daher ist es wichtig, dass wir unsere Aufmerksamkeit
auf den Menschen richten, auf seine Berufung und schließlich auf Gott, der den Menschen
mit der Schöpfung verbunden hat. Das bedeutet anders herum: Der Mensch ist nicht der
Feind der Natur.“
Der Titel des Buches lautet: Ökologie der Umwelt und
Ökologie des Menschen - Umweltpolitik und Soziallehre der Kirche. Auch Papst Benedikt
hat in jüngerer Zeit die Themen Umweltschutz und Klimawandel für sich entdeckt und
versucht sie mit dem Einsatz der Kirche für ein neues Menschenbild zu verbinden.