2008-02-27 12:40:35

D: Lob für Papst-Vorschlag


RealAudioMP3 Der Vorschlag des Papstes, den nahen Angehörigen von Sterbenden „Pflegeurlaub” zu gewähren, findet Anklang im deutschsprachigen Raum. So lobt der Präsident von Caritas Deutschland, Peter Neher, die Idee Benedikts. Gegenüber Radio Vatikan betont Neher, dass in Deutschland für pflegende Angehörige bereits gesetzliche Möglichkeiten bestehen, bis zu sechs Monate „Pflegezeit“ nehmen zu können.

„Ich denke, dass dies auch sinnvoll ist. Das Problem in Deutschland ist, dass diese Pflegezeit im Moment nicht finanziert wird. Die betroffenen Angehörigen müssen also selber die Finanzierung dieser Zeit sicherstellen. Wenn wir mittel- und längerfristig die öffentliche Finanzierung erreichen wollen, dass nämlich Angehörige und Nahestehende tatsächlich pflegebedürftige Menschen pflegen können, dann brauchen sie eine gesellschaftliche Unterstützung. Aus diesem Grund ist es der richtige Ansatz, dass sich jemand dieser Aufgabe annehmen kann - wie ja auch beim Anfang des Lebens.“

Nicht nur die finanzielle Sicherstellung der Pfleger sei wichtig. Der Gesetzgeber sollte sich auch um die Länge des „Pflegeurlaubs“ Gedanken machen.

„Allerdings müsste dies wohl so sein, dass die betroffenen Angehörigen sich die Pflegezeiten selber einteilen können. Denn in der Pflegephase bzw. in der letzten Phase des Lebens eines Menschen ist es nicht immer so klar, wie der Zustand des Patienten ist. Es braucht eine flexible Handhabung. Den Ansatz finde ich dennoch sehr gut.“

Benedikt XVI. hatte am Montag bei einem Empfang für Teilnehmer eines internationalen Ethik-Kongresses im Vatikan eine sozialpolitische Anerkennung der familiären Pflege von Alten und Sterbenden gefordert. Analog zu arbeitsrechtlichen Bestimmungen wie Mutterschutz und Elternzeit sollte es Zugeständnisse an Arbeitnehmer geben, die einen Familienangehörigen in der letzten Lebensphase begleiteten. Wie Kranke ein Recht auf notwendige und angemessene Therapien hätten, so gebe es auch einen Anspruch auf Hilfe für die Familien von Patienten.
(rv 27.02.2008 mg)







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