Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone kritisiert das seit 1962 bestehende Embargo
der USA gegen Kuba. Bei einem Gespräch mit Journalisten in Havanna bewertete er das
Handelsembargo am Montag als „ethisch unakzeptabel“ und als „Gewaltakt gegen die Unabhängigkeit
des kubanischen Volkes“. Der Heilige Stuhl bemühe sich weiterhin um eine Aufhebung
der von Washington verhängten Sperre, so Bertone. Nach Angaben der Staatszeitung „Granma“
appellierte Bertone an Washington, vor allem wegen Familienzusammenführungen von dieser
„feindschaftlichen Politik“ Abstand zu nehmen. Am letzten Tag seines Kubabesuchs
trifft Bertone am Dienstag Raul Castro. Der Kardinal sagte, er hoffe auf einen „klaren
und aufrichtigen“ Austausch mit dem Regierungschef. Raul Castro hatte nach dem Rücktritt
seines Bruders dessen Amt am Sonntag übernommen. Die kubanischen Bischöfe hatten bei
ihrer Vollversammlung am Montag ein „Vertrauensvotum“ verabschiedet und den Präsidenten
aufgefordert, immer das Wohl des Volkes im Blick zu haben. (misna 26.02.2008 ag)