Der ehemalige UNO-Generalsekretär
Kofi Annan befürchtet ein Scheitern der Vermittlungen im Machtkampf in Kenia. Das
Vermittlungsteam habe „seine Arbeit getan“, hieß es in einer Mitteilung Annans. Nun
liege alles Weitere bei den politischen Führern, dem umstrittenen Präsidenten Mwai
Kibaki und Oppositionsführer Raila Odinga. Die katholische Kirche versucht ihrerseits
den Dialog zwischen den beiden Kontrahenten zu fördern. Das versichert der Apostolische
Nuntius in Nairobi, Erzbischof Alain Paul Lebeaupin gegenüber Radio Vatikan.
„Die
katholische Kirche in Kenia hat schon mehrere Male daran erinnert, dass es zu einer
Lösung kommen muss. Auch wenn es im Augenblick nicht so aussieht, sind wir dennoch
sehr zuversichtlich, dass sich eine friedliche Lösung anbahnen wird. Wir möchten und
müssen ein Scheitern des Dialogs verhindern. Das bedeutet für beide Seiten, dass man
nicht auf sämtliche Forderungen bestehen kann, sondern Kompromisse eingehen muss.
Das gesellschaftliche Bewusstsein ist meiner Meinung nach so stark, dass es auf beide
Politiker genügend Druck ausüben kann.“
Mittlerweile hat Kenia offiziell
bekannt gegeben, dass mindestens 1.500 Menschen bei den gewaltsamen Auseinandersetzungen
nach den Wahlen umgekommen sind.
„Die Lösung des Konflikts kann nicht nur
ein politisches Abkommen sein, sondern es geht vielmehr um eine nationale Versöhnung
und Friedenskampagne. Dazu braucht es viel Zeit, doch man muss jetzt schnell handeln.
Jeder Tag, der verstreicht, ist eine Verschwendung, denn die Situation kann sich ganz
schnell wieder verschlimmern.“
Kofi Annan versucht seit mehr als einem
Monat, zwischen den Konfliktparteien zu vermitteln. Odinga erkennt Kibaki nicht als
Sieger der Präsidentenwahlen im Dezember an. (rv 26.02.2008 mg)