Russland weigert sich
weiterhin strikt, die Unabhängigkeit des Kosovo anzuerkennen. Der scheidende Präsident
Putin hatte den neu gegründeten Staat als eine „geladene Waffe“ bezeichnet und von
einer möglichen Stärkung des islamischen Terrorismus gesprochen. Unruhen und Demonstrationen
der letzten Tage scheinen die Befürchtungen zu bestätigen. Über die Einschätzung einer
tatsächlichen Radikalisierung des Islam im Kosovo sprach Radio Vatikan mit DodëGjergji,
dem apostolischen Verwalter von Prizren im Kosovo. „Wenn ich auf
unsere Geschichte blicke und auf die Erfahrungen des Zusammenlebens, die wir in der
Vergangenheit gemacht haben, und wenn ich die Bereitschaft und politische Orientierung
unserer Regierung ansehe, glaube ich nicht, dass die muslimische Gemeinschaft eine
Radikalisierung des Islam zulassen wird. Natürlich kann man nicht abstreiten, dass
es Phänomene gibt, die in diese Richtung weisen, aber diese Phänomene gibt es überall.“
Für
eine friedliche Anerkennung des Kosovo müsse aber sowohl die Zivilbevölkerung als
auch die Kirche einen hohen Einsatz zeigen:
„Die Herausforderungen sind
groß, denn nach der Erklärung der Unabhängigkeit müssen wir unseren serbischen Mitbürgern
jetzt zeigen, dass sie zukünftig mit uns leben können, ohne dass sie Angst haben müssten.
Wie der Papst am Donnerstag gesagt hat, müssen wir als katholische Kirche viel um
den Frieden und um Versöhnung beten.“