2008-02-21 17:42:07

Kuba: Bertone wünscht „neue Impulse“


RealAudioMP3 Neue Impulse für das Verhältnis zwischen Kuba und dem Heiligen Stuhl – die ersehnt sich Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone zum zehnten Jahrestag des Besuches von Papst Johannes Paul II. auf der karibischen Insel. Der „zweite Mann“ im Vatikan hält sich eben zu einem sechstägigen Besuch auf der karibischen Insel auf, deren langjähriger Staatschef Fidel Castro vor einigen Tagen seinen Rücktritt bekannt gegeben hat. Vor den versammelten kubanischen Bischöfen äußerte Bertone die Hoffnung, dass ein erneuertes Verhältnis zwischen Kuba und dem Heiligen Stuhl „in einem Geist des Respekts und des gegenseitigen Verständnisses“ dazu führe, dass die Kirche ihre „rein pastorale Mission im Dienst der Gläubigen“ ausüben könne. Er kündigte an, das Thema Staat-Kirchen-Verhältnis mit den Bischöfen vertiefen zu wollen.

Gleichzeitig überbrachte Bertone den kubanischen Bischöfen in einer Rede eine Botschaft von Benedikt XVI. In diesem betont unpolitisch gehaltenen Schreiben riet der Papst dem Land, sich auf sein christliches Erbe zurückzubesinnen. Die Werte des Evangeliums hätten großen Einfluss auf die Entstehung der Nation gehabt, betonte Benedikt. 500 Jahre nach der Missionierung sei dieses Erbe noch immer in der kubanischen Seele verwurzelt. Auch heute könne die Kirche zur Verbesserung des Menschen und der Gesellschaft in Kuba beitragen. Das kubanische Volk solle „seinen Geist, sein Herz und sein Leben weit für Christus öffnen“, so Benedikt XVI. in seiner Botschaft. Er zitierte dabei aus einer Predigt Johannes Pauls II., die dieser während seiner Kuba-Reise vor genau zehn Jahren gehalten hatte.

Bertone feierte am Donnerstag in Havanna einen Gottesdienst, an dem rund 3.000 Gläubige teilnahmen. Unter ihnen waren Regierungsvertreter sowie mehrere „Damen in weiß“, also Ehefrauen, Schwestern oder Mütter inhaftierter Dissidenten. Am Freitag zelebrierte Bertone eine Messe im Kloster der Karmelitinnen in Havanna und lud die Nonnen dazu ein, mit ihrem stillen Gebet „Schöpferinnen einer neuen Humanität“ inmitten der „Dramen, die die Gesellschaft täglich erlebt“ zu sein. Für Montag ist ein Gespräch mit Kubas Außenminister Felipe Pérez Roque vorgesehen.
(rv 22.02.2008 gs)









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